82 — dessen soll sein, weil es im Welschland sehr viel Schnee hat und zwar
an solchen Orten, wo es bei Mannesdenken keinen Fetzen Schnee gehabt.
Es ist lange Jahre
kein so lieblicher Winter
ge- wesen, denn alle 14 Tage war Regen oder Föhn. Im
Frühjahr 1786, den 28. März wurde die neue Säge in den Wald gebaut, welche zuvor im Grund gestanden, aber kein Gut getan hatte. Im
Märzen schneite es noch, anfänglich und es gab noch eine Schlittbahn und eine große Kälte. Nachher gab es wieder gutes Wetter und bis Mai eine große Tröckne und dabei schön Gras
und Bluest. Im
Mai schneit es über Land und erfror den verronnenen Türken, den man an etlichen Acker abgehauen; er hat hernach wieder ausgeschlagen und es war
alles sehr teuer. Das Vieh und das Korn, denn eine jede Kuh gilt 40—gg fl., der Türken 2 fl. 24 Kreuzer, die Spikolen gehen mit dem Türken. Kernen kann man haben für
Türken so viel man will. Das neue Korn ist alles nichts
nutz, doch ist der schlechte neue Türken ver- runnen und der alte nicht
alenthalben. Dieser Mai ist immer rauh und kalt und
es schneit schier alle Wochen 3 oder 4 mal. Zu Feldkirch bekam ein Kupferschmied Händel
mit seinem Gesellen wegen dem Wochenlohn. Der Meister erstach den Gesellen und entlief bei Nacht. Der Prozeß mit
Eamprin ist noch
immer im Tun; es wurden erst neuerdings die Akten verschickt
und es ist appelliert worden an kais. Hofrat. Die neue
Lehre ist noch immer im Fortgang und wird jetzt unter
der hl. Messe statt dem Rosenkranz
ein Psalm gesungen. Die Obrigkeiten
werden abgesetzt und wird ein
neuer Stadtsyn- dikus und 4 Ratsherren und ein Bürgermeister. Mit dem Papier ist ebenfalls eine neue Einrichtung gemacht worden, denn ein Bögen zu einem Kauf oder
Kontrakt kostet 1 fl, ein gemeiner Bogen 3 Kreuzer und
es müssen alle diese Bogen den Stempel haben. Auch ist jetzt eine
Veränderung im Messelesen, denn es fängt
die erste Meß
an am Morgen um 5 Uhr
und also eine nach der anderen bis um 1V Uhr die letzte und alle
auf dem Hochaltar.