Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1929) (29)

— 70 — Den Fluch haben sie zum Lohn empfangen. Man hat Holzmangel; alle Wälder wurden in Bann gelegt und der Berg. Anno 1781 den 15. Hornung wurde wieder ein Extra-Verhör mit den Gamprinern gehalten; es müsse von den Bauern ihre Stimme aufgenommen werden, was ihre Meinung wäre. Den 16. Hornung donnert es und blitzt erstaunlich. Die Wit- terung war in diesem Frühjahr sehr schön. Anfangs April war schon alles in der vollen Blüte und es blühten alle Stauden, daß es eine Freude war anzusehen und es war alles so schön vor Äugen, dergleichen man lange Zeit nicht erlebt hat. Es war aber alles sehr trocken und sehr heiß. Das verursacht im Mai eins sehr große Tröckne, denn es regnete alle 3 Frühlingsmonate nicht 3 Tage. Daher gab es sehr wenig Heu; die Kirschen fielen her- unter aus Abgang der notwendigen Feuchtigkeit. Die Feldfrüchte waren spitzig aber gut, daher das gemeine Sprichwort: Sonnen- warm, macht niemand arm. Bis im mitten Mai hat man schon die Weinreben verbrochen; auch waren schon blühende Trauben. Es hatte alle Tage ein Donnerwetter, doch ohne Regen, bis in die letzten Tage im Maien; da hatte es ein oder zwei Donner- wetter, daß es im Schwabenland großen Schaden tat. Hier aber in der Vaduzischen und Schellenbergischen Herrschaft machte es einen Reifen 2 oder 3 Nächte nacheinander, daß es einen großen Schaden verursachte, denn der Türken war schon über einen Schuh hoch und der war erfroren bis auf die Erde. Die Spikölen (Boh- nen) sind alle erfroren. Im Brachmonat war ziemlich regelmä- ßiges Wetter, so daß man schon anfangs das Heu einbrachte. Der Türken hat gleich nach dem Reifen um 4 und 5 Bazen aufge- schlagen. Die Engerlinge taten aber einen großen Schaden. Der Türken war an einigen Orten sehr schlecht, so daß manche Erd- äpfel darein steckten. Manche säeten ganze Aecker mit Hirse. Im Schnaner Vofel gab es nicht den Zehnten, auch allenthalben wenig Emd. Im Heumonat konnte man schon zeitige Aepsel und Birnen haben. Im August war eine sehr große Hitze, daß es die Feld- friichte schier übereilte, denn Heuer war schon alles Obst zeitig, auch bis am St. Lorenzentag konnte man zeitige Trauben haben und alles war sehr frühe, daß man auch im August reifen Türken haben konnte. Man hat schon vor Matthä alles geheuet. Was die
	        

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