Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1929) (29)

— 57 — samen. wie gefahrvollen Vormarsch, an, der, blutigen Einsatz fordernden Deckung für den offenen Rucken unseres tapferen Verbündeten teilnahm. Solange es die Gesundheit nur irgend- wie zuließ, hielt der Prinz durch. Zurück Kam er nur. ernstlich Krank an der Lungenentzündung, sowie an einem ruhrähnlichen Leiden. Sobald er nur wieder etwas beisammen war, leistete er den Liebesdienst am Krankenzuge des Malteser-Ordens, dem er angehört hat. So ging es auf und nieder, bald dahin, bald dorthin, nach Schlesien, Rußland und Polen. Aber seinem mili- tärischen Wesen genügte es nicht; er 
meldete, sich im 
Jahre 1916 neuerdings für den Felddienst und Kam als Rittmeister nach Luck, - - da wurde mit dem Parlament auch das Herrenhaus wieder einberufen, es ging um Dasein und Leben des Vaterlan- des. So 
entschloß sich der Prinz daran teilzunehmen. Ist er, wie gesagt, auch da nicht öffentlich aufgetreten, so hatte er doch in den Beratungen ein sehr gewichtiges Wort und verstand, wo es not tat — und wie tat es not in jener Stunde! — zu vermit- teln und auszugleichen.. Mit seiner Mutter und seinen Geschwi- stern brachte er das schwere Opfer auf dem Altar des Vater- landes: seinen heißgeliebten Bruder Heinrich, der 
am 16. August 1917 beim großen Vormarsch in Rußland den Heldentod sand. Dem Prinzen Franz siel die bittere Aufgabe zu, die Leiche des teueren,Bruders in die Familiengruft von Wranau heimzuholen. — Soll, ich nach allem noch sagen, daß der Zusammenbruch unseres herrlichen Vaterlandes dem Prinzen ebenso psychisch wie physisch schwer mitgenommen hat? Gerade am unseligen Tage, da die Straße die Republik ausrief, besuchte ich ihn; er lag Krank zu Bett. Wie hat es ihm in die Seele geschnitten, daß die Bemühungen des edelsten Kaisers um nationalen För- deralismus im Inneren' und Frieden nach Außen, von Enge, Unverstand, Nationalismus, sogar Haschen nach BolKsgunst um den Preis des Volkswohles sabotiert wurden! Des Prinzen
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.