Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1929) (29)

- 23 - Anordnung, ein großer Teil war magaziniert und der Öffent- lichkeit nicht zugänglich! der Fürst schied die unechten und unbe- deutenden Stücke aus, beste Erwerbungen wurden den über- nommenen Beständen angefügt aus der älteren italienischen Schule, aus dem Quattrocento und Quintocento, aus der italie- nischen Malerei des 17. und der venezianischen des 18. Jahrhun- derts, aus der älteren deutschen und niederländischen Schule, aus der niederländischen Renaissance, der vlämischen und holländi- schen Schule, aus der Zeit des Rokoko, des englischen Barock, des Klassizismus, der Romantik und in sorgfältiger Auswahl aus der Moderne, eine durchgreifende Neuaufstellung der Bilder wurde unter seiner persönlichen Leitung vorgenommen. Die meisten Bilder wurden auf den regelmäßigen Reisen nach Italien und aus verschiedenen Kunstauktionen, besonders in England, erwor- ben und stellen dnrchmegs hervorragende Typen der malerischen Kunst dar. Bei seinem vornehmen Kunstgeschmack Konnte sich der Fürst mit dem im heutigen Zeitalter der Dämonie der Technik und der Mechanisierung des Lebens heranreifenden neuen Kunstrichtungen schwer befreunden, seine feinabgestimmte Seele schrack vor den Dissonanzen der Moderne zurück, nur wenige Bilder des Impressionismus und nur solche in abge- klärtem Gehalt fanden in die Sammlungen Einlaß, den neuesten Richtungen blieben sie völlig verschlossen. Es wurden eben nur bleibende Kunstwerte Kultiviert, die zwar von den rasch wech- selnden Modeströmungen des Tages vorübergehend verdunkelt, aber Keineswegs erschüttert werden Können. Die Freude am Sammeln blieb für den Fürsten Kein unge- trübter Genuß, die ersten Erwerbungen, die er auf den Rat von Autoritäten hin machte, entpuppten nch als Fälschungen oder starke Ueberzahlungen, die Hyänen des Kunsthandels versuchten aus ihn wiederholt Pressionen auszuüben, so z. B. verlangte man
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.