Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1929) (29)

— 19 — seine Bemühungen um die Kulturblüte des Nordens werden Dauerwert besitzen, dem Fürsten, der ihn „mein Freund Bode" zu nennen pflegte, stand er als Künstlerischer Berater zeitlebens nahe, er begleitete ihn auf verschiedenen Kunstreisen, auf feinen Einfluß hin blieben bedeutende Kunstwerke durch fürstliche Stif- tungen dem Jnlande erhalten, fein Werk über die Liechtenstei- nische Gemäldegalerie ist das Klassische Buch über diese Bilder- sammlung. Es ist unschwer, die Parallelen im Charakterbilde dieser drei großen Männer aufzuzeigen, ihre innere Wesensverwandt- schaft in der großzügigen geschlossenen Persönlichkeit von feinster humanistischer Bildung, in der frischen Aufgeschlossenheit für die Fragen des gesamten Geistes- und Kulturlebens, in der großar- tigen Bereicherung, welche die Krongllter der Menschheit durch sie erfuhren. Wir waren fast gewohnt, das Leben unseres Fürsten als eine Selbstverständlichkeit hinzunehmen, erst sein Tod hat uns diese seltene Gnade des Himmels zum vollen Bewußtsein gebracht, was es heißt, 89 Jahre lang jung und tätig zu bleiben, von unge- brochener Ausnahmsfähigkeit und aktiver Ausstrahlung bis in die letzten Auswirkungen und am Ende das Erbe eines Lebens in universeller Umfassung zu hinterlassen, in dem die Kultur eines ganzen Zeitalters sich widerspiegelt. Zur vollen Würdigung einer Persönlichkeit wie sie Fürst Johann II. von Liechtenstein war, ist die Zeit noch nicht gekom- men, auch ist ein Nachruf nicht der Nahmen, in dem ein Leben von diesem Ausmaße eine vollwertige Schilderung erfahren Kann. Vielmehr sollen hier nur die großen Lebenslinien dieses seltenen Mannes aufgezeigt werden.
	        

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