Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1929) (29)

— 130 für den auch im Falle Alpnach manches, einschließlich der dort gefundenen Bronzeplatte (Tafel VI/1) dem Vorbilde von in Sigillata fabrizierten Ohrentellern sRheinzabern, Ludovici Bd.I., Form 8610) sprechen Könnte. Haben wir vielleicht in Schaan- wald ein altes Zeugnis dafür, daß den Gefahren der Föhnstürme durch Absonderung der Küche Rechnung getragen wurde? Dem Wirtschaftsgebäude v in Alpnach würde in gewissem Sinne das in Schaanwald 1928 aufgedeckte Gebäude entsprechen, wenngleich es nicht, wie dort, eine bloße Scheune gewesen sein Kann, da hier eine Heizanlage für seine gleichzeitige Bewohnheit sprach. Dieser Bau Kann jedoch im Vergleiche mit dem verhältnis- mäßig stattlichen Bade nicht die eigentliche „Villa" gebildet haben, sie dürste nördlicher liegen. Ihre Feststellung wird die Aufgabe weiterer Untersuchungen bilden. Als einen der wichtigsten Funde der seitherigen Grabungen darf die erstmalige Entdeckung der römischen Straße in Schaan- wald bezeichnet werden. Sie ist in einer Länge von 48 in durch Querschnitte gesichert und weist hier eine durchschnittliche Breite von 3,5m auf. DerBelag besteht ausFlvschgestein, dessenPackung im Scheitel 30 ein, an den Rändern 20—22 ew stark sich erwies. Schotterung war bisher nicht festzustellen, die Grasnarbe war schwach (8—13 em), die Steinbesetzung durch hier gestandene Waldbäume z, T. stark beschädigt, eine Feststellung von Wagen- leisen daher illusorisch geworden. Man würde sich einem Irrtume hingeben, für alle römischen Straßen eine einheitliche Bauart vorauszusetzen, allerorts ist sie verschieden, da schließlich auch beim Straßenbau Mittel und Zweck ausschlaggebend waren. Eine ähnlich mit Steinbelag versehene Straße erwähnt Di- rektor F. Drexel (Germania-Romana, Tafel XXIX/2) von der Strecke Cannstatt-Benningen bei Hoheneck. Abb. 1. zeigt einen Teil der römischen Straße bei Schaan- wald, deren Erbin die jetzige „Wiesengaß" z. T. geworden ist. Kein Flurname hatte hier die Erinnerung an ihre verschollene Vorsahrin erhalten, erst durch den Spaten Kennen wir sie.
	        

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