Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1929) (29)

— 142 — Schulhaus, Mauren hatte 
schon 1808 ein hölzernes Schulhaus er- richtet, auf der nämlichen Stelle, wo das heutige steht. Im Jahre 1847 wurde das Letztere gebaut. Der Anbau im 
Jahre 1888. Die gedeihliche Entwicklung des Schulwesens erlitt einen Ilnterbruch durch das 
Jahr 1848. Die Gemeinden verarmten und darunter litt auch die Schule. Bis zum 
Jahre .1878 hatten ja die Gemeinden selbst für den Gehalt der Lehrer aufzukommen, von dieser Zeit erst übernahm das Land die Besoldung. Im 
Jahre 1850 reichten die Lehrer eine Petition an den Landtag ein, 
worin sie um die Errichtung eines Landesschulrates baten, in welchem auch einer von ihnen Sitz und Stimme erhalten möchte, zugleich 
bitten sie um höheren Gehalt. „Kein 
Stand sei so kümmerlich gehalten 
wie sie ..." Im 
Jahre 1859 (8. Februar) erschien endlich das lang er- sehnte Schulgesetz. Es war eine der ersten Taten des jungen Für- sten-Johann II., welcher im 
Jahre 1858 die Leitung.des Landes in seine jungen Hände nahm. Das Schulgesetz kam sogar vor der neuen Verfassung, denn dieselbe trat erst im 
Jahre 1862 ins Leben. Doch bevor wir dieses 
besprechen, sei noch 2 besonderer Schulen gedacht. In den 
Jahren 1854 bis 1856 wurde das Haus neben der Feste Eutenberg gebaut. Die Stifterin war die Fürstin Franziska von Liechtenstein. Ein Priester namens Jauch sollte die Leitung der Schule übernehmen, welche hauptsächlich für arme Kinder der Gemeinde Balzers bestimmt war. Auch war bereits eine Kapelle gebaut, 
welche sich dem heutigen Eemeinde-Schulhaus gegenüber an den Felsen anlehnte. Allein Zwistigkeiten verhin- derten die Ausführung des Planes und Jauch zog ab. Später errichteten die Schwestern der christlichen Liebe, deren Stifterin Paulina von Mallinkrot ist, in diesem Hause ein gut besuchtes Mäd- chenpensionat, welches bis zum Ausbruche des Krieges fortgesetzt wurde. Die andere Schule ist die Landesschule, welche der berühmte Arzt Ludwig Groß im 
Jahre 1858 ins Leben rief. Der edle Herr widmete seiner 
Stiftung 20 000 Gulden. Ein Teil der Zinsen soll- te auch der Knabenschule in Vaduz zukommen. Diese Anstalt hatte
	        

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