— 126 - Das Kloster St. Luzi ist jetzt auch ganz leer. Die Geistlichen haben da und. dort ein
Unterkommen gesucht. Der Regierung in der Schweiz steht es jetzt frei, ihre Klöster zu behalten oder aufzuheben. Am 8.
April ist Hierlands publiziert
worden, das; es verboten sei, außerlands mit Kreuz zu gehen und daß man
mit Prozession den bayerischen Boden nicht
betreten solle, oder man werde mit Gewalt
zurückgewiesen. Dieses Verbot kam von der kaiserlichen Regierung in Feldkirch. Schon über 360 Jahre lang geht die Herrschaft Schellenberg mit Kreuz auf U, L. Frauen Berg in Rank- weil. Nun Gott erbarms!
hat diese herrliche Prozession jetzt auch ein Ende. Vor alten Zeiten haben die
Grafen dieser Prozession beigewohnt. Am 12. April kam von unserem Landesfürsten eine ganz neue Steuerordnung, und daß der Fürst den ganzen Steuersatz zuhanden nimmt und alle
Anlagen bestimmt. Alle Häuser und
Güter sollen nach ihrem wahren Werte in die Steuer kommen.
Es sind diesfalls viele gedruckte Bücher hier angekommen, als Formalien. darin alles
zu ersehen ist. Den ganzen Sommer dauert der Krieg mit den Franzosen und Russen fort, allzeit zum Nachteil der Russen und Preußen. Als aber die
Russen sahen und mit Händen griffen,
daß sie von den Engländern und Schweden betrogen
worden, so machten sie mit den Franzosen Frieden;
zu Tilsit wurde der
Friede geschlossen. Die Russen behielten ihr Land und die Franzosen die eroberten Länder. Der König von Preußen
muß seine neuen Länder alle abtreten und alle Länder jenseits der Elbe. Und wurden dermalen wieder zwei neue Könige gemacht, nämlich des Vonapartes
jüng- ster Bruder bekam die preußischen und anderen Länder
und schreibt sich König von
Westfalen, ist verheiratet mit einer
württembergi- schen Prinzessin, vorhin aber
auch schon mit einer schwarzen Ame- rikanerin. Der Kurfürst von Sachsen wurde auch zum König er- hoben. Bald hernach zog sich der Krieg gegen Norden. Die König- reiche, die am Meere liegen,
mußten sich nunmehr sür Frankreich