— 119 — und alles. Den 6. März nahm der Reglerungsstatthalter Plant«, ein Reformierter, Besitz vom fürstlichen Schloß, und die
Geist- lichen sollen pensioniert werden. Am 13. Mai fiel wieder ein Schnee und Reif, daß es den. Wein und
alles Obst wieder erfrörte, wie im Vorjahr. Dort haben die Reben wiederum ausgeschlagen und hat noch etwas Träuble gegeben, die noch zeitig wurden.
Ein nasser Frühling und
Vor- sommer war jetzt, es
war schon über 19 Wochen nichts als Re- gen. Die
Feldfrüchte standen schlecht, allem wars zu naß. Bei
gegenwärtigen Wassergüssen hat es zu Feldkirch die neue wieder gebaute Brücke
wieder weggerissen. Aber ein
außerordentlich schöner Winter war dies. Anfangs warf es einen knietiefen Schnee, dabei aber war ein kalter Tag. Endlich kam Regen
und Föhn und in kurzer Zeit war der Schnee wieder weg. Darnach war
das schönste Sommerwetter bis über Lichtmeß hinaus, zuweilen Regen,
zuweilen Föhn, so daß man im Jänner schon Blumen haben konnte. An Bäumen
waren schon große Sprossen. Man hat in den
Weingärten schon vieles gear- beitet. Dieser Winter war dem
von 82 nicht ungleich. Man hat
hier schon reife Kriese und Bluest aus Italien gebracht. Von 18V4. Erst im Hornung und
März schneite es wieder und war die größte Kälte. Das Obst und
alles stand in der größ- ten Gefahr. Es war
ein später Frühling. Bis Mai war kein Gras
noch Bluest. Die Knöpfe an den Bäumen waren
alle schwarz und erfroren. Man glaubt, daß es
unmöglich Bluest gebe. Aber es war im Mai ein starker Trieb und alle Bäume
blühten schön, außer den Kriesebirnen. Jetzt war in der Schweiz im Zürichgebiet wegen ihrer neuen Regierung eine Rebellion entstanden. Die Landleute bestürmten die Stadt. Die Soldaten fielen aus und es kam zu einem Gefecht, daß viele Tote blieben. Endlich wurde ein Aufgebot in der Schweiz gemacht, der Stadt zu Hilfe. Etliche Kantone rückten aus und die Rebellen wurden zurückgewiesen und mit schwerer Strafe und Exekution belegt.