Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1928) (28)

- 71 - Nach Zerfall des Rheinbundes trat das Fürstentum demDeut- schen Bunde bei und mußte als Mitglied des Deutschen Bundes ein Militärkontingent unterhalten, das aber im Jahre 1868 aufgelöst wurde. 
Seither ist das Land von jeder Militärlast frei und seine Bevölkerung von der militärischen Dienstleistung enthoben. Die immer wieder mit viel Behagen aufgestellte Behauptung, daß sich Liechtenstein seit dem Jahre 1866 mit Preußen noch im Kriegszustand befinde, entbehrt jeder geschichtlichen Begründung. Nach Auflösung des Deutschen Bundes 
schloß sich das Fürstentum Keinem Staatenbunde mehr an, wohl aber stand es durch Zoll-, Post- und anderweitige Staatsverträge in engen Beziehungen zu Oesterreich, die nach dem Zerfall der österreichischen Monar- chie ausgelöst wurden und mit dem schweizerischen Nachbarstaate angeknüpft worden sind. Seit dem Jahre 1920 hat Liechtenstein mit der zunehmenden Entwertung der bis dahin im Lande gel- tenden Kronenwährung die Frankenwährung eingeführt und seine Post in schweizerische Verwaltung gegeben. Fürst 
Johann II. ist nicht nur der munisizente Förderer der schönen Künste, 
er ist nicht nur der Erbauer und Wiederhersteller zahlreicher prächtiger Kirchen und Burgen, 
er ist nicht nur der soziale Fürst, den seit den Tagen seiner Thronbesteigung der Engel der Karitas begleitet, mit nie ermüdender Hand eine Fülle des Segens verbreitend: Uns 
Liechtensteinern ist er mehr! Uns ist er in Wahrheit der „?atsr pstrise", der Bater des Bater- landes — es war dies der höchste Ruhm, den das antike Rom zu vergeben hatte — unter dessen Regierung unser Kleines Vater- land zu einer hohen Blüte wirtschaftlicher und Kultureller Ent- wicklung Kam. Und 
zwar ist dieser Aufschwung auf allen Gebieten des staatlichen Lebens entweder der Initiative des Fürsten selbst entsprungen oder doch von ihm mit liebevollem Interesse und tatkräftiger Förderung begleitet worden!
	        

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