Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1928) (28)

- 67 - wohnen, ein strebsames, tüchtiges Völklein entdecken, das mit regem Gemeinsinn ausgestattet ist und unter nicht leichten Le- bensbedingungen an seiner Bodenständigkeit festhält. Als einzige Monarchie innerhalb des deutschen Sprach- gebietes nimmt Liechtenstein in der heutigen republikanisch ge- färbten Welt eine besondere Stellung ein, da es trotz aller poli- lischen Erschütterungen in den Nachbarstanten treu an seinem angestammten Fürstenhause festhält. Unsere Heimat vereinigt trotz ihres geringen Flächeninhaltes die Vorzüge der Ebene und des Hochlandes außer Seen und Gletschern 
in sich. Die Anmut des Südens 
vermählt sich hier mit der Majestät des Hochgebirges und mannigfaltig sind des Landes Schönheiten, von den gewaltigen Bergen der RhätiKonKette mit der prachtvollen Fernsicht ans die Firnenwelt Tirols und der Schweiz bis zu den sonnigen Talgeländen in der Rheinebene, wo der fruchtbare Weinstock reift, goldene Aehrenfelder wogen und saubere Dörfer in Obstbanmwäldern grüßen — ein gar lieblicher Fleck Erde, zu dem jeder gerue wieder zurückkehrt, der ihn ein- mal besucht hat. Das Fürstentum Liechtenstein hat eine lange uud wechsel- volle Geschichte zu verzeichuen. Bereits zweitausend Jahre vor Christus von dem in grauer Vorzeit aus Asien eingewanderten Volke der Kelten bewohnt, bildete es einen Bestandteil des von Como und Verona bis zum Bodensee reichenden Alpenlandes Rätien, welches außerdem die heutigen Kantone Graubünden nnd St. Gallen sowie Vorarlberg und Tirol bis zum Zillertal umfaßte. In unserer Gegend wohnte der rätische Stamm der Nenoneter. Zahlreich sind die noch erhaltenen Funde und Orts- namen aus der Keltenzeit, Vaduz, Schaan, Bendern, Samina. Mäls, Guschg, Gapfahl u. a. Als die Römer unter Kaiser Augu- stus im Jahre 15 v. Chr. Rätien unterwarfen, schlugen sie den am Südabhang der Alpen gelegenen Teil des Landes zu Italien, den
	        

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