- 43 - öffentlichen Sammlungen der früheren Donaumonarchie mit vielen Schenkungen bedacht, nicht willkürlich und wahllos, son- dern ihrer Eigenart jeweilen verständnisinnig und liebevoll angepaßt. Der Akademie der bildenden Künste in Wien, welche eine überaus reichhaltige Gemäldesammlung
be- sitzt und die unter den staatlichen Galerien Oesterreichs an erster Stelle
marschiert, ist die Pflege des Künstlerischen Nachwuchses anvertraut. Sie fand seit den Tagen ihrer Gründung in dem Fürsten einen freigebigsten Förderer uud gab ihrer Dankbarkeit durch die Ernennung Seiner Dnrchlaucht zum Ehrenmitglied der Akademie Ausdruck. Der Fürst schenkte ihr bedeutende Werke alter Meister aus der italienischen Frührenaissance, der Umbri- schen Schule sowie jener von Padua und Venedig. Außerdem be- reicherte er im Hinblick auf den besonderen Zweck der Akademie diese mit typischen Vertretern der malerischen Entwicklung im 19. Jahrhundert, vor allem mit Gemälden von Meistern der Klas- sischen Wiener Schule, die gerade durch die besondere Wertschät- zung des Fürsten zur Geltung gebracht wurden, mit zahlreichen Bildern aus der Schule der Nazarener und der Düsseldorfer Schule fowie aus der neueren Münchner und niederländischen Richtung. Aus dieser summarischen Aufzahlung mag zur Genüge her- vorgehen, wie der Fürst gerade diese wichtige Kunststätte, deren Entwicklung er mit besonderem Interesse verfolgte, mit außer- ordentlicher Freigebigkeit bedacht hat. Die Moderne Galerie in Wien
erfreute sich eben- falls der lebhaften Aufmerksamkeit von Seite des Fürsten, der er als wertvolle Widmung eine Anzahl Bilder der Klassischen Wiener Schule schenkte, weiterhin ein Bild des großen Hans Thoma, dieses prachtvollen deutschen Meisters, dessen seinerzeitiges Ein- treten für die Forderung sittlichen Gehaltes der modernen Kunst