Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1928) (28)

— 164 - Das Frigidarium O scheint einem vorgefundenen, wobl eben daher stammenden Verputzstücke nach zu schließen, auf dem blaßröt lichen Grunde des Ziegelmehlstrichverputzes in Spritztechnik mit roten Tupfen farbig gehalten gewesen zu sein. Das fast quadratische Kaltwasserbecken (3 :3,20 m) war durch einen 3 cm dicken Kalkverpuh mit starkem Ziegelmehlzusatz zuverlässig abgedichtet, die Ecken sind wie üblich mit einem Viertelrundstab aus gleicher Masse verkleidet gewesen. Der Abfluß befand sich auf der Nord- ostseite (Nohr ca. ll cm stark), gegen den sich der Boden leicht neigte. Das Becken war noch in 75 cm Äöhe erhalten geblieben. Die in dasselbe vom Raume ^ aus hinabführende Steinstufen fehlten und sind wohl in alter Zeit verschleppt worden. Von der harten Bedachung des Gebäudes hatten sich spär- liche Neste von Äohlziegeln (imkricc8) und den üblichen Leisten- ziegeln (texulse) erhalten. Trotz des gänzlichen Mangels jeglicher Aufschluß gebenden Kleinfunde, insbesondere von Tongefäßen, kann aus verschiedenen Wahrnehmungen am Baue selbst, zum Teil auch aus dem Vor- kommen der späteren Form von sogenannten Ellenziegeln, der Schluß gezogen werden, daß diese Badeanlage aus spätrömischer Zeit, dem 3./4. Jahrh, n. Chr. stammt. Aus dem Amstande, daß keinerlei Brandschichten iiber den Bauresten und in den Räumlichkeiten zu beobachten waren, sowie aus dem Fehlen jeglicher Kleinfunde muß geschlossen werden, daß der Bau nicht einer gewaltsamen Zerstörung anheimgefallen, sondern verlassen und erst später als willkommene Fundgrube von Baumate- rialien benützt wurde. Es erübrigt sich noch eines Fragmentes der zum Bade gehörigen röm.Villa zu gedenken, das schürfungsweise aufgedeckt wurde. (Raumd.) Nordwestlich tiefer liegend konnten im November 1928 die Fundamentreste des zugehörigen Landhauses aufgedeckt werden. Das nächstjährige Jahrbuch wird über die Ergebnisse dieser wäh- rend der Drucklegung erfolgten Grabungen Pläne undBerichte bringen.
	        

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