Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1928) (28)

- 163 - Leider war der Anterbau der Wanne, die eine meßbare Breite von I.l7 m aufwies und eine Länge von 2.20—36 gehabt haben dürfte, so zerstört, daß nur die Höhe der Pfeiler errechnet werden konnte. Ein Tuffstein von 64 : 26 : 20 cm mit dem Nest des Rund- stabes aus Mörtelguß, dem Wanneninnern entsprechend, hat wohl als Träger über dem zweiten Feuerdurchlaß des Kypokaustes gedient. Zur Wanne dürften ein bis zwei Stufen hinaufgeführt haben. Die Kalbkreisnische, innen mit weißem Mörtelputz, ist in spä- terer Zeit, offenbar aus Feuerungsgründen im Kypokaustteile abge- mauert worden, wie unzweifelhaft zu erkennen war. Diese später eingezogene Mauer hatte im Kern Ziegeleinschlllfse und war im Gegensatz zur Apside ohne Berputz, auch von roherem Gefüge. Der Keizraum L mit einem 2 m langen Präfurnium, dessen Backen aus Molassesandstein, innen der Kitze halber mit Kalksteinen verkleidet, noch erhalten waren, hatte einen Lehmboden. In den 3.20 m Geviert messenden Äeizraum führte eine l.80 m breite Türe, deren Schwelle erfreulicher Weise noch vorhanden war. Von Wichtigkeit ist die von dem beim Aushube mitwirkenden Grundbesitzer Herrn Emil Marxer in Mauren wiedergegebene Be- obachtung, daß im Schürloche noch eine Menge Asche mit Kohlen- resten gelegen hatte, woraus die Verwendung von Äolzfeuerung ge- schlossen werden kann. Abbildg. 3 gibt in schöner Deutlichkeit die Anlage des Prä- furniums, das auffallende Aehnlichkeit mit dem von D. S. Jenny 1897 in den Mitteilungen der österr. Centralkommission veröffentlichten einer römischen Villa zu Nendeln zeigt, des dahinterliegenden Äypo- kaustraumes unter dem Caldarium und des Feuerungsdurchganges in den dritten Raum L wieder. Die Erwärmung dieser beiden Räume, ursprünglich auch der Nische erfolgte durch LInterfeuerung der Fußböden, die aus Mör- telguß über Pfeilern ruhend, bestanden hatten. Im letzten Raume L führten an der Ostwand Keizkacheln (tubuli) die Abgase durch kamin- artige Schächte nach oben, gleichzeitig auch ofenartig Wärme an den Raum abgebend. Der gleichfalls in Mörtelguß erstellte Grund der Kypokaust- anlage stieg von tl —L sachte an, um dadurch einen besseren Zug der Feuerung zu erreichen.
	        

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