Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1928) (28)

- 132 - auch „des Stoßen Stadel" erwähnt, die Stoß waren auch Walliser; also hatte dieser Stoß einen eigenen Stall in Malbun, Den Schaa- nern wurde das Recht der Schneeflucht in den Gamswald vorbe- halten. Die Urkunde siegelten der genannte Ammann und der Graf Rudolf von Sargans, der Oheim und Vormund der noch unmün- digen Grafen von Vaduz. Wir sehen also, daß die Walliser lang vor 1355 Malbun bewirtschaftet haben und am Triesenberg ansäßig waren. Die Gemeinde Schaan-Vaduz hatte diese Alpen vom Grafen Äartmann von Vaduz im Jahre 1351, also zwei Jahre, bevor sie sie den Wallisern liehen, als Erblehen erhalten. Im Jahre 1589 war ein Anstand wegen den Marken schiedsrichterlich behoben wor- den und i. I. 1652 verkaufte die Gemeinde Schaan-Vaduz ihr Erb- lehen in Malbun und am großen Steg den Triesenbergern um 760 fl. ins Eigentum. Ein anderer Erblehenbrief der Walliser am Berg wurde am 20. Dez. 1371 ausgestellt und zwar vom Landesherrn, dem Grafen Heinrich v. Vaduz. Er gab einigen Wallisern seine Alp Guschg und Guschgfiel zu einem ewigen Erblehen gegen einen jährlichen Zins von 17 Schilling Pfennig. Diese Walliser waren Äans von Gußbrunn, Äans des Klausen Sohn von Guetenalp, Äans Stoß und dessen Bruder Jakob Stoß, Peter Stoß, Peter Schaller, Söhne der Frau des Jakob Stöß. Diese Alpen Guschg und Guschgfiel bildeten eine Alpe, hingen also zusammen. Dieses Guschg, später „Walserguschg" genannt, ist das Güschgle. Die Urkunde sagt, die Vorfahren dieser Walliser haben diese Alp inne gehabt und genossen. Der Pachtzins mußte in den Äof zu Eschen entrichtet werden nach altem Brauch. Die hier genannte Alp kam vor 1562 an die Balzner. Diese beiden Lehenbriefe weisen auf einen bedeutenden Vieh- stand hin. Die rasch aufeinander folgenden Erwerbungen der Walliser weisen also nicht auf einen wiederholten Nachschub aus Wallis, sondern vielmehr auf eine vortreffliche Art der Bewirtschaftung des Bodens hin. Die Walliser waren Meister auf dem Gebiete der Viehzucht und Alpwirtschaft, was sie in verhältnismäßig kurzer Zeit zu einem bedeutenden Alpenbesitze führte. Außer den schon genannten
	        

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