Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1927) (27)

- 91 - AIs aber im Jahre 1949 bei der vom Bischof Johann VI. gehaltenen Visitation auch der Kaplan Christian Brandiser in Schaan zur Entrichtung der betreffenden Abgabe, zwar nur von .19 Gulden, verhalten wurde, reagierte der Graf Kaspar wieder dagegen. Der Bischof antwortete unter anderem: „Inliegend hat der Herr Graf die an Herrn Dekan ausgefertigte Präsentation zu empfangen, die vom Herrn Grafen von Sulz ausgefertigte auch gerne zurück. Zu der Grafschaft Baduz Visitationen haben wir gefunden, daß sowohl der Pfarrherr zu Triesen als der Benefiziat zu Schan die schuldige erste Frucht nicht abgestattet und obwohl selbige in der Zeit scl investitursm präsentiert worden, haben wir doch in des Herrn Grafen Lonkicier-rtion, selbige zu inter- vittieren saufzuschieben) kein Bedenken, allein weil die Erste Frucht sowohl durch ihren alten Urbarien als anderen au- thentischen Instrumenten klärlich erweisen, auch bisher allzeit gegeben worden, zudem unser Stift in äußerster Ruin, ver- sehen wir uns, der Herr Gras werde uns diese kleine Regali- tion zu entziehen nicht gesinnt sein, viel weniger gestatten." Umgehend antwortete der Graf. Er entschuldigt sich noch- mals, daß er den Bischos bei der Visitation nichi selbst habe be- gleiten können wegen seiner Unpäßlichkeit") und bedauert den Bischof nicht seiner Würde gemäß im Ländchen habe be- dienen zu können und daß der Bischof in der kalten Winters- sich eine Erkältung zugezogen habe. Uebrigens folge er gerne dem Beispiele seiner Borgänger, der Grafen von Sulz, was die Anstellung der Geistlichen betreffe. Der gute Pfarrer Mathis wollte die damals sehr be- schwerliche Pfarrei Triesen gegen die arbeitslose Kaplanei St. Florin austauschen. Das war anno 1942. Ihm schrieb aber der Dekan Dn Nauli, Pfarrer in Schaan, daß, wofern er diese Kaplanei beim Grafen erwerben sollte, er nicht auf , dieselbe zugelassen werde, wenn er nicht vom Grafen schrift- lich präsentiert werde. Der Pfarrer beschwerte sich also wieder beim neuen Grasen Jakob Hanibal. Dieser verwandte sich für ihn beim Bischof. Er brachte die gleichen Gründe vor wie früher Der Graf starb im September desselben Jahres.
	        

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