Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1927) (27)

- 90 - Priesters bleibt, also finde ich nicht, daß weder von mir, noch von meinen Vorfahren, den Herrn Grafen von Sulz als Collatoren besagter Pfründe zu Triesen eine Präsentation jemals geschehen ist/' Der Gras erbietet sich, der Verordnung des Bischofs zu entsprechen, wenn derselbe aus der Vergangenheit Beweise erbringen könne, daß er oder seine Vorfahren schriftliche Präsentationen ausgestellt hätten. Er bittet auch, von der Suspension des bedrängten Pfarrers abzusehen schou in Rück- sicht auf das Seelenheil seiner ohnehin in diesen Kriegszeiten genug geplagten Pfarrkinder. Das gräfliche Schreiben wurde auch dem Rignoldt v. Proßwalden, Vogt auf Gutenberg, der unter den Grafen von Sulz Landvogt in Vaduz gewesen war, zur Begutachtung vor- gelegt, ehe es nach Chur abging. Dieser lobte das Schriftstück, es sei gut abgefaßt. Unter seiner Amtsführung sei die Pfarrei Triesen zweimal besetzt worden (die Pfarrer Bilger und Regele), er könne sich nicht erinnern, daß damals eine schriftliche Präsentation nach Chur gegangen wäre. Unter den Grafen von Sulz war anno .1583 vom Ordina- riat an die hiesigen Pfründen die Forderung gestellt worden, die primos liuctus (eine Abgabe beim Antritt der Pfründe) zu entrichten, wogegen der Graf Karl Ludwig Vorstellungen erhob. Die gleiche Forderung kam nun wieder im Jahre 1637' an den Pfarrer Mathis in Triesen, nachdem man ihn seit 1630 unbehelligt gelassen hatte. Seine Finanzen werden sich eben unterdessen gebessert haben. Er schrieb dem Grafen, der bischöfliche Beamte Hieronymus Hummelberger habe von ihm 30 fl. primos kructus gefordert. Da damit der Pfründe eine neue Last aufgebürdet würde, bitte er den Grafen wieder um seine Intervention. Er sei weder präsen- tiert noch installiert worden, brauche also diese Abgabe nicht zu zahlen. Der Graf willfahrte seiner Bitte. Er beruft sich in seinem Schreiben nn den Bischof Johannes auf dessen Vor- gänger und Netter Johann V., der diese Abgabe nicht ver- langt habe. Der Bischof scheint dann nachgegeben zuhaben.
	        

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