Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1927) (27)

- 61 - Im Jahre 1743 haben Landammann Andreas Vcrling und die Vertreter von Schaan, Vaduz. Planken und Rotenboden mit ein- mütiger Zustimmung des Volkes sich verpflichtet, gleichwie ihre Väter die vor vielen Jahren erbaute und vor geraumer Zeit er- weiterte Kapelle auch fürderhin zu ewigeu Zeiten in baulichen Ehren zu erhalten und wenn nötig die Verbesserungen vorzuneh- men. Dazu sollen zuerst die Kapitalien der Kapelle, soviel davon entbehrt werden kann, verwendet werden. Langen diese nicht, dann tritt die Gemeinde ein. Die Stiftungen sollen nur für die Kapelle verwendet und gute Rechnung darüber alljährlich abgelegt werden. Wollte ein Pfarrer die Kapelle vergrößern oder etwas daran bauen, muß er es auf eigene Kosten tun, wenn die Gemeinde damit nicht einverstanden war. Am 17. Juni 1743 urkundete der Bischof Joseph Benedikt von Chur, daß er die Kapelle in Dur tonsekriert habe zu Ehren der allerhl. Dreifaltigkeit und zur Erinnerung an Maria die Trösterin, mit drei Altären. Die Feier der Kirchweihe sei am Sonntag nach St. Johannis Baptistä Tag. Auch zwei Glocken weihte der Bischof, die größere des hl. Jgnatius von Lojola, die kleinere des hl. Franz Taver. (Pfurr-Archiv.) Im Jahre 1763 z. B hatte die Kapelle 148 fl. Einnahmen (65 fl. an Naturalzinsen). 48 fl. Auslagen. Anno 1777 schon 231 fl. Einnahmen und 298 sl. Ausgaben. Der Pfleger hatte 4' ^ fl. Ge- halt. Ein halbes Jahrhundert hindurch erscheint Johann Peter Eotschalk mit diesem einträglichen Amte betraut. Als er 1869 das- selbe altershalber niederlegte, sprechen Pfarrer und Gemeindever- ireter ihm großen Dank und großes Lob aus. Nur durch seine Be- mühung sei der Turm erbaut, der Altar gefaßt, manche Paramente angeschafft worden. Die Kapelle erhielt bald durch Schenkungen ein ansehnliches Vermögen, aber im Jahre 1812 kam über die Kapelle auf Dux ein überaus harter Schlag. Er ward geführt vom damaligen Land- vogt Schuppler. Er beabsichtigte einen landschaftlichen Schulfond zu gründen, und weil dazu das Geld fehlte, nahm er dasselbe von dieser Kapelle und von der St. Annabruderschaft in Vaduz. An Pfarrer und Kapellpfleger kam der barsche Befehl, von dem Ver- mögen der Kapelle sofort 4392 Gulden samt Zins dem genannten Zwecke abzutreten, widrigenfalls werde der Kapelle auch der Rest
	        

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