Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1927) (27)

— 50 — Ein Hofkaplan hat darnach folgende Pflichten: Laut Stift- brief hat er am 
Liebfrauen-Altar Messe zu lesen und dem Pfarrer an den höchsten Festen zu helfen. Laut Ordinariats- entscheid 
von 1762 hat er für die Stifter wöchentlich eine hl. Messe zu applicieren, die gestifteten Jahrtage zu halten, wofür er die Güter hat. Besonders 
erwähnt ist die Stiftung des Herrn Karl Regele, gewesten Prälendars in Vaduz mit 2000 fl. Kapital, wofür der Hofkaplan wöchentlich zwei hl. Messen applicieren und monatlich in Vaduz zwei Christen- lehren zu halten hat. Der Kaplan hat endlich an die Pfarr- kirche 
jährlich 1 fl. 
uud 6 Pfd. Schmalz zu geben. Unter den Jahrtagen ist auch der für Hofkaplan Christian Brandiser mit 4 Messen, dafür hatte derselbe im 
Jahre 1616 einen Rebacker unter dem Haus und ein Baumgärtlein 
für 120 fl. gekauft und der Pfrund einverleibt. An Gütern hatte die 
Pfründe 10 Wiesen und 
Rieter, 9 Äcker, 1 Weingärtlein in Vaduz, ferner bezog der Kaplan an Korn- zinsen vom 
Eschnerberg 8 Viertel, von 
Schaan 3 Viertel"), an 
Schmalz 141̂/? Pfund laut Stiftbrief, aber jetzt nur noch 36 Pfund. Diese Verminderung trat ein, weil die be- treffenden Lehengüter durch die Rüse ruiniert und dann um 70 fl. von den Inhabern zinsfrei gemacht wurden. Für 4 „eiserne Kühe""") bezog der 
Venefiziat 36 Pfd. Schmalz, der Weinzins war 
von 36 Viertel.im 
Jahr 1604 auf 4 Vier- tel 
und 3^ Maaß reduziert worden. Ueberdies erhält der Kaplan aus dem Bocker in Vaduz ^4 Fuder Wein. An Ka- pitalien hatte die Pfründe 
noch 3471 fl. 1801 Juni 13. Fürst Alois Joseph V.Liechtenstein präsentiert aus die Schaaner Hofkavlanei nach dem Tode des Dionys Kisling den ?. 
Basil Helbling aus dem Stift Pfcifers, der we- gen seines vortrefflichen moralischen Charakters, Gelehrsam- keit und religiösen Kenntnissen unter den übrigen Kompe- tenten der würdigste sei. Für den Pater stellte sein Abt das Ansuchen, da die Patres damals irgendwo untergebracht werden mußten. ?.Helb- -) 1 Viertel ^ ö Schüssel oder 16 Mciszle. Beim Schmolz 
ist 1 Viertel ^ 
22 Pfund. ") Woher dieser Ausdruck „eiserne Kuh" kommt, konnte ich nicht aus- findig machen.
	        

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