Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1927) (27)

- 48 - Pflichten zu erfüllen, oder seine Stelle in die H>!nde seines Ordinarius niederzulegen. Kaplan. Thöny, der seine Sache gewandt und mit Erudition verteidigte, hielt sich während 
der Zeit in Löwenberg bei Jlanz auf, von wo seine vielen Schreiben datiert sind. Ein Hauptargument ist ihm die Armut seiner Pfründe, die durch schlechte Verwaltung geschwächt worden sei. Darüber schrieb er: Laut Stiftbrief bestand die Hauptrente dieser Pfründe in dem Zehnten zu Valzers und anderen Grundzinsen an Waizen und Schmalz. Der Zehent 
aber ist von den Grafen o. Hohenems, den damaligen Collatoren, anno 1656 verkauft worden und die Versprechung geschehen, solchen in anderen guten Effekten vollkommen zu ersetzen, aber niemalen be- schehen, bis nicht Herr Kaplan Peter de Parma sel. mit unsäglicher Mühe, ja mit Jngefahrsetzung von Leib und Leben, Ehr und guten Namen endlich anno 1694 bei der Kemptischen Kommission quict pro quo 
das ist jährlich ein halb Fuder Most und 899 fl. an lausigen schlechten Schuld- pöstlein erworben, da der Kaplan zuvor laut einem alten Rodel ein Fuder Wein und 48 Viertel Getreide nebst etwas Geld über alle Ausgab jährlich vom Zehnten allein zu be- ziehen hatte, wo denn auch noch andere zu Balzers befindliche Zinsen an Waizen auch zugrund gegangen, indem von 28 Viertel cte Kcto nicht mehr als 11 Viertel noch vorhanden sind. Item vom 159 Pfd. Schmalz sind nicht mehr als 44 Pfd. übrig. Das Benefizium trage jetzt kümmerlich 3Z9 fl. ein. Allerdings wenn man die Kapitalien und Effekten der Pfründe näher beisammen hätte, und das Verlorene wieder vergütet würde, und man keinen Einzüger brauchte, sondern selbst den Einzug besorgen könnte, genügte das Einkommen. Aber jetzt, wo das eine im Oesterreichischen, das andere im Weingartenschen, alles im Schellenbergischsn, anderes im Neuburgischen und Arlbergischen liege, nehme der Einzieher soviel weg, daß man daß Mindere fürs Mehr erhalte. Der arme Kaplan A. Thöny starb schon nach zwei Jahren im Jahre 1764. 1764 Okt. 6. An seine Stelle kam Franz A b b a r t, Dr. theol.
	        

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