5 Prälat Johann Baptist Büchel. (Von Dr, E, Nipp,) Noch umspülten die Wogen des ausgebrochenen Äheins Hügel und Turin von Bendern und nagten nn deren Grundfesten, da tönte am 14, November das Sterbeglockchen klagend von der Höhe ins Tal hinab, hinaus über die Wasser des grauenvoll überschwemmten Unterlandes^ Kanonikus Geistlicher Rat Prälat Johann Baptist Büchel, der Präsident unseres Historischen Vereins, war gestorben. Voltständige geistige Frische war ihm gegeben bis zu seinein Tode, und mit Ausnahme des schlechten Gehörs trotzte auch der rüstige Körper den 7 Jahrzehnten dergestalt, daß man von dem Priestcrgreise noch manche Jahre kraftvollen Schaffens erwarten durfte, Gott hatte
anders bestimmt. Gegen Herbst zeigten sich zu- nehmende Zeichen des körperlichen Zerfalles, Und das grosse Lan- desunglück zehrte dazu am großen Sohn Liechtensteins, am unent- wegten Patrioten, sodciß sein Geist ins bessere Jenseits zurück- kehrte, noch bevor er den Wiederaufbau Liechtensteins mit an- schauen könnte. War es Prälat I. B. Büchel nicht vergönnt, in seiner Heimat- gemeinde zu sterben, so ruht jetzt sein Körper in der geliebten Erde der engeren Heimat, in Vnlzers, Dort, in der Ortschaft Mäls, am Fuße der nlthistorischen Feste Eutenberg, wurde Liechtensteins zweiler großer Historiker am 1. Juni 1853 geboren. In der Taufe erhielt er die Namen Johann Baptist, Seine Eltern, einfache biedere Bauers- und Eewerbsleuic — sie hatten das Gasthaus zur Traube — hielten streng aus Zucht und Gottesfurcht, ,So ist es denn auch nicht von ungefähr, daß aus der Familie Büchel 4 Priester hervorgingen, mit unserem Verewigten noch 2 Oheime und sein ebenfalls längst verstorbener Bruder Vinzenz. Die herrliche Umgebung von Balzers-Mäls ist recht dazu ungetan, einen jungen, aufgeweckten Buben für Gottes schöne Natur