Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1927) (27)

116 — werden. Die Schmalzzinse per .120 Pfd. an die Kirche in Vaduz ab- zutreten sei nicht mehr nötig, weil diese Kirche dafür eine hin- reichende Stiftung erhalten habe. Die Schaaner müssen Kirche und Friedhof vergrößern trotz der Abturung. Wer werde dann bezahlen? Schaan .sei nicht gegen die Kuratie, sondern nur gegen eine von Schaan ganz unabhängige Kuratie. Sie seien mit ihrer Vorstellung beim Fürsten abgewiesen worden. Wenn der Fürst ins Land komme, werde 
er sich doch noch umstimmen lassen, wenn er die Wahrheit erfahre. Auf Veranlassung Menzingers wurde am 4. Juni !842 im Schulhause zu Vaduz Gemeindeversammlung gehalten, unr auf Wunsch des bischöflichenOrdinariates nochmals über folgende, im Trennungs-Entwurfe enthaltenen Punkte in Kenntnis gesetzt zu werden und zur Aeutzerung veranlaßt zu werden, ob sie mit der Uebernahme der in diesen Punkten behandelten Lasten einver- standen und zur Tragung derselben bereit sei. (Es betraf die An- schaffung der Pfarrbücher, die Errichtung des Friedhofes und eines Taufsteines, die Verpflichtung zur Erhaltung, Ausbesse- rung und allfälligen Vergrößerung und Neuerbauung der Kuratie- kircke, zur Deckung der Erfordernisse des Kultus soweit der Patron nicht beitragen wollte,- endlich die Lieferung des Brennholzes an den-Kuraten). Bei der namentlichen Abstimmung ergab sich, daß für unbedingte Annahme 121, für Nichtannahme 2 Stimmen abge- geben wurden. 7 Bürger waren abwesend. - Dann't hatte Vaduz seinen wahren Willen tvnM-geben. Dies teilte der bischöfliche Kanzler dem Landesrilar mir und bemerkte, nun stehe dem Bestreben der Vaduzer uno oes Overamtes nichts mehr 
im î'-ege. Der Pfarrer von Schaan 
gab sich aber noch nicht zufrieden, weil die Frage der Holzleistung nicht ausgemacht worden sei. Unter dem 31. Juli 1842 wurde das Statut über die Abkurrmg vom Bischof Johann Georg von Chur und dem Fürsten Atois v. Liechtenstein eigenhändig unterzeichnet und besiegelt. Somit er- hielt es Gesetzeskraft. In Vaduz waltete damals ein Dr. Mayer als außerordentlicher fürstlicher Kommissär. So hatten die langwierigen Unterbandlungen endlich das Ziel glücklich erreicht. Das Verhältnis zwischen der neuen Kuratie und der alten Mutterkirche war.geregelt.
	        

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