Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1926) (26)

- 86 - aller Material-Lieferungen. Die Herren Näscher erboten sich um diese Summe den Bau fix und fertig erstellen zu wollen, einschließ- lich der Turmbedeckuug mit Kupferblech, der Fenster mit Kathedral- glas, der Bestuhlung, der Beichtstühle usw. Ein besonderes Verdienst um den Kirchenbau erwarb sich auch der Ortsvorsteher Marxer. In der Gemeindeversammlung am 24. März 1893 wurde bei offener Abstimmung mit allen gegen 24 Stimmen der Bau beschlossen, ebenso die Uebergabe desselben an die Gebrüder Näscher. Im Juli schon geschah der erste Spatenstich und wurden die Grundmauern sockelhoch erstellt. Der sehr trockene Sommer begün- stigte die Arbeiten der Fundamentierung. Das Fundament wurde 86 cm und beim Turm l.26 m hoch betoniert und die Grundmauer mit einer Asphaltschichte gedeckt, die ganze Kirche mit Tonröhrm trainiert. Das Wasser aus den Fundamenten mußte teils abgeleitet, teils ausgepumpt werden. Ueber 56 Särge (aus denen das Wasser strömte) mußten gehoben und in zwei große Gräber zusammen- getragen werden. Im April des folgenden Jahres wurden die Arbeiten wieder aufgenommen^ aber die Witterung war so ungünstig, daß die Arbeiten nur langsam gediehen. Doch kamen im August Mittelschiff und Chor unter Dach. Die Maurer waren fast ausnahmslos Unter- länder. Die Seitenschiffe wurden im Oktober gedeckt. Vor Ende dieser Arbeiten, kam der Polier Simon Heeb von Ruggell durch einen Fall vom Gerüste ums Leben. Viele Schwierigkeit gab die Ausfütterung der Mauern mit Tuffsteinen, die die Regierung an- befahl und 1266 fl^ Mehrkosten verursachte. Diese Steine kamen zum größten Teil von dem Bruche oberhalb des Schlosses Vaduz. Der innere und äußere Verputz folgte noch im gleichen Herbste und am 16. Nov. 1894 wurde die Kirche benediciert, damit sie dem gottesdienstlichen Gebrauche übergeben werden konnte. Den Terrazzo- boden im Chor machte die Firma Tibeletti H Sefsa in Zürich, den Zementboden des Schiffes Kaspar.Kitty in Schaan, die Turm- bedachung eine Innsbrucker Firma (kostete 2400 fl.), die Säulen und die Abdeckung der Pfeiler, sowie die Fensterbänke, die Stufen zum Chor, die Kirchenstiege sind von Granit vom St. Gotthard. Die Steinhauerarbeiten machten Gebrüder Rebholz in Feldkirch,
	        

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