Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1926) (26)

- 82 - Batliner von Ajpen aufgesteckt werden konnte. Der Thurm ward ganz neu gedeckt. Zimmermeister arbeiteten an dem Thurm folgende: Peter Häßler, Mathias Batliner, Michael Fehr und Ioh. Kranz, alle Gemeindebürger von Eschen. So bereitwillig aber die Geineinde war, ihre beschädigte Kirche herzustellen, so unbereitwillig schien sie in Bezahlung der Baukosten werden zu wollen. Sie machte Miene, diese Kosten dem Kloster Pfäfers aufzubürden, und ließ darüber bei dem Oberamte des souverainen Fürstentums Liechtenstein zu Vaduz am 6. Okt. I83V ein Protokoll aufnehmen, aufgemuntert durch die ihr intimierten neueren österreichischen Gesetze, welche die Barauslagen für Bau und Unterhalt der Kirchenfabrik und Pfrundgebäude dem Kollator und Zehentherrn zuteilen sollen. Dagegen wurde von Seite des Klosters bemerkt: l. daß die geschichtlichen Data über Bau und Unterhalt der Pfarrkirche in Eschen beweisen, daß die Geineinde allein pflichtig sey, alle diesfalls entsprechenden Kosten zu tragen, indem das Kloster höchst selten von der Gemeinde um einen frei- willigen Beitrag nur angegangen wurde, und also auch nur höchst selten und nur freiwillig etwas beitragen konnte. 2. Daß das Kloster seinen Pflichten gegen die Pfarrei glaube genug zu tun, wenn es das Pfrundhaus und die Pfrundställe baue und unterhalte, indein es als Kollator und Eigentümer eines Teiles des Neugereutzehnten höchstens nur die Hälfte des Korn und Weinzehnten besitze, wäh- renddem die andere Hälfte dem Pfarrer als Pfrundeinkommen ge- höre, wenn ihm der unbefugt verschenkte kleine Zehent vergütet werden soll. 3. Daß neue Gesetze nicht zurückwirken. 4. Daß, wenn das Kloster als Zehentinhaber angehalten werden könne, nebst seinen Verpflichtungen gegen Pfarrhaus und Pfrundställe auch an den Bau- und Unterhaltungskosten der Kirche beizutragen, so müßte auch die Gemeinde verpflichtet werden, nebst den Frondiensten noch wenigstens die Hälfte aller Barauslagen nicht nur für die Pfarr- kirche, sondern auch für alle anderen Pfrundgebäude zu übernehmen, weil sie Eigentümer und Inhaber des ganzen kleinen Zehnten ist und dieser nach Aussage sachkundiger Männer in manchen Iahren soviel erträgt als der große. Und in diesem Falle würde die Ge- meinde mit ihrer Forderuug nichts gewinnen. Auf diese Bemer- kung hin, die durch den damaligen Pfarrer Meinrad Gyr gemacht
	        

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