Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1926) (26)

— 24 - sehr klaghast gewesen z» sein. Am dem kostspieligen Prozeß ein Ende zu machen, gingen Abgeordnete der Gemeinde i. I. 1575 nach Pfäfers und baten den Abt um Entfernung des Pfarrers. Der Abt schrieb nun an den Landvogt Kreder um seine Intervention. Er habe schon früher Klagen vernommen, aber der Pfarrer habe sich immer damit ausgeredet, es seien nur einige wenige mit ihm unzu- frieden. Nun aber sei ihm mitgeteilt worden, daß die ganze Gemeinde gcgen ihn sei, weil er sich unpriesterlich verhalte. Der Abt will ihn daher nicht in Schutz nehmen, es würde dem Kloster nicht zur Ehre ge- reichen. Er habe um so weniger früher auf solche Klagen geachtet, weil der Herr Landvogt dem Pfarrer ein gutes Zeugnis ausgestellt hatte. Der Landvogt Kreder bedauert in seiner Antwort, daß Pfr. Häslin den auf ,ihn gesetzten Hoffnungen und der erhaltenen Em- pfehlung nicht entspreche. Es seien vor wenigen Tagen die Abge- sandten der Gemeinde auch bei ihm gewesen und hätten dermaßen ärgerliche, dem Seelenheil, brüderlicher Liebe und der Untertanen ehrverletzliche Artikel vorgebracht, daß diese ihm zu hoch gewesen und er deshalb verursacht worden sei, sie vor den geistlichen Ordi- narius und den Landesvikar zu weisen. „Welcher sie auch gestriges Tags in meinem Beisein verhöret und darauf gegen einander uf Zinstag citiert hat." Pfr. Christian habe den Beamten gegenüber trotzig erklärt, er sei vom Abt investiert worden und sie müssen ihn behalten, ob sie wollen oder nicht. Die Gemeinde habe ihn, den Land- vogt, gebeten, beim Abt zu erwirken, daß er den Herrn Häslin weg- nehme und ihnen einen Priester gebe, zu dem sie in Leib- und Seelen- not volles Vertrauen haben können. Sollte der Abt nicht darauf eingehen, werden sie sich an die höhere kirchliche Behörde wenden. (Vaduz 20. März 1575). Pfr. Ääslin wurde dann abberufen. Sein Nachfolger war Vitus Gamnio, der 1584 in Efchen starb. Nach dem Tode des Pfr. Vitus Gamnio war Philippus Wachter Pfarrprovisor bis 1585. Da der Administrator von Pfäfers trotz wiederholter Aufforderung durch den Bischof von Chur zu einer Präsentation eines neuen Pfarrers nicht zu bewegen war, ernannte der Bischof Peter von sich aus den Philipp Wachter zum Pfarrer (26. Jänner 1585). Schreiben an den Dekan und das Kapitel „Anter der Lanquart". —
	        

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