Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1926) (26)

— 14 — „Im Jahre 1687 bekam Pfäfers nach dem Tode des sel, Pfr. Johann Rottmayer Streit , wegen Wiederbesetzung der Pfarre mit Kerrn Grafen Jakob Kanibal zu Kohenems und Vaduz, der die Präsentierung des neu erwählten Rfr. Kaspar Zeller prätendierte. Der Streit wurde so heftig, daß der Äerr Graf dem Landammann Johann Oehri befahl, durch die Geschworenen von Kaus zu Kaus zu bieten, daß keiner der Untertanen zu dem vorhabenden Bau des Pfarrhauses weder Äolz, Stein, Sand, noch Kalk führen und auch nicht gestatten, daß andere fremde Fuhren in die Kerrschast hinein kommen, bis er „seine habenden Rechte und gebührende Satisfaktion von Pfäfers erlangt habe". Der Streit wurde am 12. Mai von dem Bischöfe zu Chur beigelegt, und der Bau des Pfarrhauses an gefangen und vollendet. Pfäfers bezahlte auch die Äolz-, Stein-, Sand- und Kalkfuhren. Der ganze Bau kostetet? ungefähr 11W fl. (Archiv Pfäfers 0. kssc. 17 Eschen und iv tssc. II Eschen.) „Die sog. St. Martinsbündt erwuchs aus mehren Stücken, die i. I. 17ZZ und 17Z4 durch Pfr. Ildefons Brandenberg teils erkauft, teils eingetauscht worden sind. (Pfäf. Archiv). Zur Pfarrpfründe gehörten auch 14 Bett Weinberg in einem Einfang an der Rofenberger Straße gelegen. Der große Zehent bestand in Korn und.Wein. Der ganze kleine Zehent und der dritte Teil des Korn- und Weinzehnten gehörte vermöge der Pfrundstif- tung und nicht vermöge eines eingegangenen Privatvertrages nnt dem Kloster dem jeweiligen Pfarrer. Die anderen zwei Drittel des Korn- und Weinzehnten gehörten dem Kloster als Collator, der den Pfarrhof und die beiden Pfrundställe zu bauen und zu unterhalten verpflichtet war und noch ist. Die Leistung und Einsammlung des Zehnten war schon in frühen Zeiten mit Beschwerden und Verdrieß- lichkeiten verbunden. So erhob sich i. I. 1614 ein Streit über die Frage, ob der zehnte oder elfte Teil von Korn und Wein als Zehent gegeben werden sollen Durch Zeugnis der ältesten Männer wurde bewiesen, daß immer nur der elfte Teil gegeben worden sei. Früher schon schlich sich in den Bezug des Zehnten ein an- derer, folgenreicherer Mißbrauch ein. Irgend ein Pfarrer, gar zu gütig gegen seine Pfarrkinder zu seinem und der Pfarrei Schaden, a,ab jenen, welche ihm den Zehnten brachten, zuerst ein Stück Brot,
	        

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