Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1926) (26)

- 10 - Pfäfers wieder seine Freiheit und Unabhängigkeit (957). 40 Jahre später soll es die Bestätigungsbulle von Papst Gregor V. erhalten haben. Hundert Jahre nachher (1095) schenkte Kaiser Heinrich IV. das papsttreue Kloster seinem Anhänger, dem Bischof von Basel; aber 15 Jahre darauf nahm Kaiser Heinrich V. dasselbe wieder in seinen Schutz und gab ihm Immunität und freie Abtwahl zurück, dasselbe bestätigten die folgenden Kaiser.*) Die Besitzungen sind in diesen Kaiserurkunden nicht ausgezählt, aber jedenfalls war Pfäfers im 13. Jahrhundert wieder im Besitze der Pfarrei Eschen. Im Jahre 1243 war ?. Burkart von Pfäfers Pfarrer daselbst.**) Eschen hatte die sonnigste und fruchtbarste Lage von allen Ortschaften des Hinterlandes, ward frühe angebaut und hatte gute Äöfe. So hätten die Grafen von Sargans-Vaduz dort einen großen Hof, sowie auch das Kloster St. Gallen. Der Verfasser der Geschichte dieses Klosters (v. Arx I. 145) berichtet, dieser Hof sei vom Stifte Schännis an St. Gallen gekommen, vermutlich mit Kirchensatz und Zehnten. Letzteres dürfte kaum richtig sein; denn in der Arkunde von 1244 ist davon nicht die Rede. „Durch Not und Schulden ge- zwungen hatte das Kloster den Hos um eine gewisse Summe Geldes an den Ritter Dietrich von Haslach versetzt. Als es sich politisch und ökonomisch wieder aufzuraffen begann, löste im Jahre 1244 der Propst Burkart nach Verabredung mit seinem Abte Walter von Trauchburg aus seinen Ersparnissen zum voraus den Hof Eschen zurück und verbesserte mit dessen Einkünften den Conventherrn ihre Pfründen."***) Der genannte Abt und sein Convent stellten darüber folgende Llrkunde aus: „Den Hof in Eschen, längst schon mit Last und Einkommen verpfändet gewesen, so daß er nicht nur dem Kloster unnütz war, sondern auch immer in Gefahr war, verloren zu gehen, hat der Propst Burkart, in frommem Sinn für das Wohl des Klosters und der Ordensbrüder besorgt, aus der Hand des Ritters Dietrich v. Haslach zurückgelöst und dem Kloster zurückgegeben, ganz ledig und los. Weil aber dieser Hof, bevor »r «uf besagte Weise verpfändet worden war, ein Klosterbenefizium war, das jährlich den Brüdern insgesamt zwei Spenden eintrug, gefiel es dem Abt und ') S. Selbst Regesten 1.—3. "Lieferung. *') Wegelin, Regesten von Pfäfers. ?") v. Arx I. ZS8.
	        

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