Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1926) (26)

- 8 - zimmer (lzsineum), von welchem das tepiclsrium (Lauwasserbad), das krixi6srium (Kaltwasserbad) und das offenbar gleichzeitig als uneto- rium (Salbezimmer) dienende apo^^terium (Auskleidezimmer) und 6e8trict-»rium (Ankleidezimmer) zweifellos sichergestellt werden konnten. Ein großer Raum war die Vorhalle. Leider wurden die Grabungen gegen Süden wegen Geldmangel nicht fortgesetzt. Das in der Mitte jenes großen Raumes aufgedeckte, gepflasterte und mit senkrecht stehenden Steinplatten eingefaßte Becken war der Abflußkanal des Negenwassers, das von allen Seiten her sich hier sammelte. Es wurden wertvolle Funde gemacht, nämlich: Topfscherben, Spindelscheiben, Glasscherben, bestehend aus starkem, in Sandformen gegossenem Glase, mehrere Eisenstücke, Stücke von Bronce, ein herz- förmiger Schild, Münzen, darunter eine von Kaiser Probus (276 —282 nach Chr.), eine Silbermünze der Kaiserin Julia Mauunea (-j- 235), Mutter des Kaisers Alexander Severus, eine Silbermünze des Kaisers Caius Publius Licinius Valerianus (253—260 n. Chr ), eine von Mark Aurel (161 — 180). Es fanden sich auch viele Cement- stücke, über 70 Äypokaustsäulchen u. a. Auf der Ostseite des Äauses ging die Äeerstraße vorüber, also hart am Walde vorbei. Das Gebäude hatte eine Länge von 32.5 m und eine Breite von 17.5 m. Am den großen inneren Äosraum (sti-ium) gruppierten sich etwa 16 kleinere und größere Räume. Manche derselben konnten geheizt werden. Allem nach war dieses Gebäude die Wohnung oder Villa eines vornehmen Römers. Es fanden sich auch viele Teile von Pferdekumeten. Leider ist der Meilenstein, der bei dieser Villa gestanden haben soll, verloren ge- gangen; er muß der 7. Meilenstein gewesen sein. Er hätte wichtige Ausschlüsse geben können. Den Münzen nach zu schließen war das Gebäude etwa von 150—350 n. Chr. bewohnt. Sehr wahrscheinlich ist es im Jahre 355 durch die Alemannen zerstört worden, wobei auch das Kastell in Schaan und andere römische Bauten untergingen. Die älteste Arkunde, in der wir dem Namen Eschen (Escan) begegnen, ist vom Jahre 831. Es ist das berühmte Reichsurbar, in welchem die im rätischen Gebiete liegenden Besitzungen des deutschen Königs und des königlichen Klosters Pfäfers aufgezeichnet sind. Anter den Besitzungen dieses Klosters ist auch erwähnt: „In Lscsn ecclesism eum clecimis et climiclium insnsum", d: h. „in Eschen hat
	        

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