Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1925) (25)

- 93 - Hinter ihm kamen die 8 Pagen paarweise geritten, lauter Edel- leute: Baron Rotter vou Wien, Baron Lamberts von Aachen, Baron Dombrak aus Westphalen, Graf Carazioli aus Kolland, Kerr von Gillern aus Angarn, Baron Siegensdorf aus Steiermark, Kerr v. Schneckenhausen aus Schlesien, Baron Mikowsky aus Böhmen. Sie waren in rotem, reichvergoldeten Samt gekleidet. Die Festbarkeit des Pferdeschmuckes wurde allgemein bewundert, so zwar daß, nachdem man diese 8 wohl gewachsene große Knaben mit ihrem Führer und deren Pferden um das Eck in eine Gasse hervorkommen sahe, zumal der beständige Sonnenschein auf den reichen Kleidungen den schönsten Effekt gemacht, schon alles Volk durch die ganze Gasse durch helle Stimm und Kändeklatschen seine Freude und Vergnügen darob zu erkennen gäbe. 6. Kiernächst folgte der königliche Wagen, worin der Fürst und die übrigen saßen, wie oben gemeldet, dann der Wagen der Königin auch mit 8 Pferden bespannt, worin der Legationssekretär Kerr v. Stolte, der Kerr de la Tournelle, der jüngere Graf v. Katz- feld und Kerr von Gotterau saßen. Es folgten dann die Wägen der Prinzen und Prinzessinnen, deren es 16 waren. In diesen wurden die deutschen und niederländischen Cavaliere plaziert. 7. Darauf folgten die fünf fürstlichen Wägen, deren Kerrlich- keit und Reichtum an Gold, Silber und künstlicher Arbeit schwer zu beschreiben wäre. Der erste Wagen wurde von 8 der schönsten Pserden aus dem Gestüte von Eisgrub gezogen, kostbar geschmückt. Der zweite wurde von 8 Schimmeln geführt. Dieser hat allgemein am besten gefallen; den dritten Wagen zogen 8 Schecken, den vierten und fünften je 6 Rappen. Zuletzt kamen noch d Equi- pagen, die fremde Kerren beigestellt hatten. Der Polizeidirektor hatte wegen des unglaublichen Zulaufes des Volkes und der Menge der Wagen seine ganze Garde zu Roß und Fuß zur Aufrechterhaltung der Ordnuug aufgeboten. So ging der Zug in guter Ordnung 
vor sich, so daß der Fürst um halb vier Ahr bei seiner Wohnung im Kotel de Nesle anlangte. Dieser Einzug war eine hohe Ehre für den Fürsten und das Publikum bekannte einmütig, daß nie oder fast seit Menschengedenken nicht ein so großartiger Einzug stattgefunden habe. Die Auslagen dafür kann 
man sich denken.
	        

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