Thalern in Geld. Nach diesem trugen zwei Diener des Beg zwei kleine Schalen herum mit türkischem Getränk, das sie Tscherbet nennen, und gaben uns davon zu trinken. Dieses Getränk ist von Wasser, Konig und etwas Zucker gemacht und fast unlieblich zu trinken. And da es nicht so eine warme Zeit gewesen und in dem Trank kaltes Eis gelegen war, solches einem sehr widerstanden wäre, nicht anders, als ob einer Pur- gation hätte sollen einnehmen. Als wir uns vom Beg verabschiedet, warteten gleich vor des Begen Behausung oder Kof die zigeunerischen Spielleut und gingen gleich vor dem Kerrn Legaten her mit ihren Spielen und sangen darein bis zu den Schiffen. Aber ehe wir zu den Schiffen kamen, führte man uns in das Schloß zu Gran, das ob der Stadt auf einem ziemlichen Kügel liegt. Es ist vor- zeiten ein erzbischöfliches Kochstift gewesen. Sonst ist an dem Ort nichts namhaftes zu sehen als allein die frühere Dom- kirche, wo eine Nebenkapelle von lauterm Marmorstein erbaut ist. And findet man auch iu dieser Kirche noch ein Kruzifix gemalt. Es ist ein Wunder, daß es die Türken leiden. In diesem Schloß hat es auch einen Brunnen, obwohl das Ge- bäude auf einem nackten Felsen liegt. Es wird aber das Wasser von der Donau auf deu Felsen hinauf geleitet. Man hat uns auch unten den Trieb der Wasserkunst gezeigt. Als wir dieses in Eile besichtigt, haben wir uns wieder zu den Schiffen ver- fügt und alsbald von, Land gestoßen. Es hat uns auch der Beg mit Schiffen begleiten lassen. Zn Mittag sind wir bei einein Markt angefahren, der einem ungarischen Kerrn gehörte; der Markt heißt Maroz und es liegt fast demselben gegenüber jenseits der Donau auf einem Kügel das Schloß Wisse grad. Zu Maroz haben wir unseren Mittagsimbiß eingenommen uud wurden dem Kerrn Gesandten von den Christen daselbst, die den Ansern ebenso- wohl als auch den Türken gehuldigt hatten, etliche Präsente an Wein, Weißbrot und Obst verehrt. Von dannen sind wir noch 3 Meilen bis nach Ofen gefahren. Gegen Abend haben wir Ofen gesehen. Da hat uns Sinan Pascha (Statthalter) daselbst zwanzig Schiffe entgegen
