Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1925) (25)

- 113 - Fürst Joseph Wenzel gründete bei der Kirche zu Bilowitz eine Kaplanei im Jahre 1731. Im Jahre 1753 erbaute er im Schlosse zu Eisenberg eine Kapelle und stiftete daselbst eine eigene Kaplanei, weil die Pfarrkirche weit entfernt und wegen der oft hochgehenden March nicht zu erreichen war. Die Messen hat der Kaplan für des Stifters verstorbene Gemahlin Maria Anna und für den Stifter zu lesen. Er hat dem Psarrer von Eisenberg in der Seelsorge auszuhelfen, an Sonntagen in der Schloßkapelle den Schloßbedienten eine kurze Predigt und am Sams- tagabend für die Fürstin Maria Anna sel. den Rosenkranz zu halten. Er solle auch den Kindern der Beamten täglich 2 Stunden Schul- unterricht geben. Im Dezember 1768 gründete derselbe Fiirst die Pfarrpfründe am Triesenberg und erbaute aus seineil Mitteln das Pfarrhaus und die Pfarrkirche, letztere zu Ehren seines Namenspatrons St. Joseph. (Siehe die Stiftungsurkunde veröffentlicht im Jahrbuch von 1921). Der Fürst 
Karl Josef gründete im Millowitzer Schlößchen zn Butschowitz im Jahre 1782 ein Spital sür 20 arme Leute. Diese Stiftung hatte schon der verstorbene Bruder, Fürst Franz Joseph, beschlossen gehabt. Dieses Armenhaus solle dem hl. Joseph als dem Patron ge- weiht sein. Nur Katholiken durften darin aufgenommen werden. Der Fürst stiftete für die Anstalt einen Fond von 20 000 Gulden. Weitere 20 000 fl. hielt der Fürst bereit zur Aufnahme weiterer 20 Personen aus seinen verschiedenen Herrschaften. Nur Arme, die „eines ferneren Verdienstes, Alters- oder Gebrechlichkeit halber unfähig sind", dürfen aufgenommen werden. Fällt einem Armen ein Vermögen, 
dann ist er zahlungspslichtig, unter Umständen auch für die genossene Verpflegung. Durch das Butschowitzer Amt sind ein verständiger Mann und ein Weib aus den Armen auszuwählen, welche den Hausvater und die Hausmutter machen und die Ordnung im Hause aufrecht erhalten. Jeder Arme erhält pro Tag einen Betrag an Geld, womit 
er sich selbst verkosten muß, aber im Armenhaus das Nötige erhält.
	        

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