Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1924) (24)

- 80 - 100 Gulden Kapital mit 5 Gulden Zins, ab der Alp Guschgfiel herrührend, die Matten genannt, dein hl. Florin hievor gehörig ge- wesen, abgelöst haben.*) Guschg (Güschgle) kam, wie gesagt, als Lehen in den Besitz der Mälsner. Anter dem 15. Juni 1651 urkundete der Graf Franz Wilhelm von Äohenems-Vaduz, daß seine Untertanen zu Mäls als Staffel- ^ genossen auf Guschg die davon jährlich an die St. Florinskapelle zu Vaduz zu entrichtenden 17 Schilling Pfg. Zins mit 17 Pfund Pfg. Kapital abgelöst haben. Das war aber das Kapital, das nicht auf Güschgle allein, sondern auch auf Guschgfiel gelastet hatte. Die Mälsner mußten aber in den Arkunden schlecht bewandert gewesen sein, da sie nicht wußten, daß die Last des Lehenzinses nicht blos auf ihrem Guschg sondern auch auf Guschgfiel ruhte, und von den ^Frastanzern, als den Besitzern von Guschgfiel, keinen entspre- chenden Beitrag zur Lösung des Lehenkapitals und später nie einen Lehenzins forderten, wenn nicht vielleicht die 100 fl,, welche die Matten i. I. 1610 bezahlten, Hieher gehören sollten. Erst im Jahre 1693 also 42 Jahre nachher, als die Grasschaft Vaduz unter der Verwaltung der kaiserlichen Administration stand und die Grafen in der Negie- rung eingestellt waren, kamen die Beamtem zu Vaduz bei Gelegen- heit der Untersuchung des gräflichen Vermögens auf die Arkunde von 1651 und auf die Frage, ob denn die Frastanzer als Besitzer von Guschgfiel auch etwas geleistet hätten von der Schuld von 1371. Die Mälsner erklärten, daß dies nicht geschehen sei, da die Besitzer von Guschgfiel weder dem Grafen noch ihnen jemals etwas gegeben hätten. Nun schrieben die Administrationsräte und das gräfliche Oberamt von Vaduz an den Vogteiverwalter I. B. Vögel von Bludenz und Sonnenberg: „Die Mälsner Staffelgenossen von Guschg haben berichtet, daß sie anno 1651 das auf den Alpen Guschg und Guschgfiel lastende Kapital von 17 Pfund Pfenninge samt Zins abbezahlt haben. Nun aber ist Guschgfiel seit vielen Jahren im Besitze einiger Frastanzer. Diese haben seit geraumer Zeit keinen Zins an die gräfliche .Herrschaft geleistet von dieser Alpe, auch denen von Mäls nie eine Ergvtzlichkeit gegeben. Daher haben diese die Admini- *) 
Dieses Kapital übernahmen dann Jakob Bargetzi und sein Weib Stina Kindle in 
Triesen. Laut Kaplcinciurbar von 1613 zinsten sie mit 2 Schillingen und 6 Pfund Schmalz.
	        

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