Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

III. Die Seelsorge bis zum Untergang des Klosters. 
61 mit großen Mühen und Kosten nach Chur gebracht werden müsse. Jn Bendern könnten 7 Patres von dem leben, was in Chur ihrer 4 brauchten. 3. Der Gottesdienst könnte in Bendern schöner gehalten werden als in Chur. In Thur bestehe immer die Gefahr -von häretischen Ban- den überfallen zu werden. 4. Jn Bendern haben manche Leute an Sonn- und Fsiertragen keine hl. Messe, weil sie nicht zum Gottesdienst >in die Pfarrkirche kommen können. 5. Die Protestanten in Bünden verboten ja den Ankauf von Bo- den, so daß an ein Aufkommen des Klosters nicht zu denken sei. Bendern dagegen habe noch v'iele Lehen, die man selbst bewirt- schaften könnte, was zum großen Vorteil des Klosters wäre. 6. Das Holz koste ihnen in Chur eine horrende Summe, während Bendern schöne Wälder habe. 7. Indem verarmten und ausgeplünderten Kloster haben die Pa- tres keine Stiftmessen bekommen, was der Armut wegen so notwendig wäre; in Bendern gebe es Meßstipendien genug. Gegen diese gewiß nicht zu verachtenden Gründe brachte der Abt Milo vor: Das Klima im nebeligen und stürmischen Bendern sei ungesund. Es sei schwierig, dort in dem verarmten Ländchen die nöti- gen Lebensmittel zu bekommen. Die Lebenshaltung würde dort viel' teurer sein, da man in Chur alles billiger bekomme als im Liechten- steinischen. Auch müßte man dort eine neue Abtei bauen, weil die jetzigen Eebäulichleiten nicht genügten; das würde unerschwingliche Kosten verursachen. Von 1550 bis 1624 haben die Patres in Ben- dern gewohnt, doch sei ihnen nie in den Sinn gekommen, ihr Profesz- haus zu verlassen und nach Bendern zu transferieren. Man sei mit Jubel wieder nach langen Bemühungen in St. Luzi eingezogen. Hier habe man den Bischof in der Nähe als Heiser und Ratgeber. Bisher habe man auch in St. Luzi predigen, Beicht hören und Schule hal- ten können und sei anderen Bürgern gleich gehalten worden. Im Jahre 1637 habe man mit großen Kosten und mit Hilfe von Rog- genburg das Kloster wieder in Stand gesetzt und das Chorgebet wie- der erneuert. Wozu denn? Gewiß nicht um gleich darauf alles preis- zugeben. Auch der päpstliche Nuntius war gegen die Translation und drang auf die Rückkehr nach St. Luzi. Es gäbe, sagte er, im ganzen
	        

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