Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

IN. Die Seelsorge bis zum Untergang des Klosters. 
55 runter mein bester Freund und Bruder Christof Schwarz; er starb am 20. Oktober. 20. November: „Auch zu Chur hat die leidige Seuche überhand- genommen. Sie hat auch in unserer Pfarrei und Landschaft nicht nachgelassen und täglich fordert sie ihre Opfer." So schrieb der Abt und Pfarrer ?. Georg Heini in. Aber wenige Tage darauf lag auch er auf dem Todbett und auch sein Nach- folger ?. Jakob Rauch starb noch im gleichen Winter an der Pest. Die Wahl zum Abte traf ihn nicht mehr lebend (1630). Im Jahre 1617 hatten die Ruggeller eine größere Kapelle er- baut. Wegen der Gottesdienste in derselben haderten sie mit dem Abte Georg; aber der 1630 neu ernannte Pfarrer?. Johannes Kopp verständigte sich mit der Gemeinde. So lange er regiere, werde er in der Kapelle an den zwei Festen — Kirchweihe und Kirchenpairon — den feierlichen Gottesdienst halten und wöchentlich oder alle 14 Ta- ge eine hl. Messe lesen lassen. Zeugen waren ?. Friedrich Rommel, Prior von Roggenburg, P. Johann Widemann, Administrator von Churwalden, Georg Haszler, Ammann der Herrschaft Schellenberg, und die Vertreter von Ruggell. Im Jahre 1630 sah sich der Pfarrer wegen einigen pfarrlichen Rechten gezwungen gegen die Freiherren von Sar sich zu verteidigen. Der Administrator ?. Johannes Kopp erhielt vom Abt von Rog- genburg die Vollmacht, gegen dieselben gerichtlich vorzugehen. Trotzdem im Friedensschluß von Lindau zwischen Österreich und Graubünden ausgemacht war, daß alle Prälaten und geistlichen Per- sonen für sich und ihre Nachkommen jeder in seine zugehörige Resi- denz wieder eingelassen, an allen Ehren, Hab und Güter wieder re- stituiert werden sollten, und der Abt Simon, wie auch sein Nachfol- ger Abt Georg und der päpstliche Nuntius sich alle Mühe gaben, blieb der Friedensvertrag von seilen der Bünde noch Jahre lang unausgeführt. Das Klostergebäude war zum größten Teile eine Ru- ine geworden, die Kirche hatte kein Dach mehr. Die Siadt Chur verweigerte sogar die Erlaubnis zur Restaurierung, nur das Dach der Kirche durfte erstellt werden. Erst im Jahre 1636 konnte der neue Administrator von St. Luzi und Pfarrer von Bendern Johann Kopp von hier nach St. Luzi übersiedeln. Im Jahre 1639 wurde er Abt und als solcher 1640 vom Bischof von Chur benediziert.
	        

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