Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

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III. Die Seelsorge bis zum Untergang des Klosters. des katholischen Kultus in Salez, sobald der Vater aus Spanien heim komme. Aber Johann Philipp setzte den Prädikanten Ulrich Eantner aus Eraubünden als ersten Pastor in Salez ein. Der junge Freiherr Georg Ulrich entehrte seinen Namen durch eine schändliche Tat, indem er am 4. Mai 1596 im Wirtshaus zu Salez den Freiherrn Joh. Philipp derart verwundete, dasz er wenige Tage darauf starb. Der Täter soll sich nach Ungarn geflüchtet haben, wo er am Kriege gegen die Türken teilnahm. Im folgenden Jahre verkaufte sein Vater Joh. Albrecht seinen sämtlichen Besitz, wodurch die ganze Herrschaft in evangelische Hände kam. Im Jahre 1615 kaufte Zürich diese Herrschaft aus konfessionellen Gründen. Zürich verdrängte den Katholizismus aus der hohensarischen Freiherrschaft mit der gleichen Energie wie aus seinem eigenen Gebiete. „Zürich, immer aufmerksam und unduldsam, wo die Katholischen ihre Sache zu schirmen oder in Aufnahme zu bringen suchten, übte Willkür und schweren Elaubensdruck in der Freiherrschaft Sa: (1601). Im Jahre 1615 drückten sie der Freifrau Witwe diese Herrschaft ab, und zwangen den neuen Untertanen zugleich mit dem Landvogt den zwinglischen Glauben auf, doch erst nach langem Sträuben (1636)". Gesch. der Schweiz von P. Bannwart, Luzern 1337. Seite 359. — Da es auf die Rechte des Klosters St. Luzi und auf die abge- schlossenen Verträge keine Rücksicht nahm, entspannen sich wieder Strei- tigkeiten, die bis 1630 fortdauerten. Der päpstliche Nuntius ver- wendete sich 1624 in dieser Sache auf der eidgenössischen Tagsatzung, aber ohne Erfolg. Im Jahre 1612 stifteten zwei Jungfrauen von Haag für die Kirche in Bendern das interessante Fastentuch, gewöhnlich „Hunger- tuch" genannt. Noch i. I. 1629 gab es Katholiken im Haag. Es geht das aus den Schreiben des Pfarrers von Bendern hervor, die er an den Ober- lieutenant der Kavallerie, die damals die liechtensteinische Grenze be- wachte, und an den Pfarrer von Eams richtete. Den Ersteren bat er, die katholischen Leute im Haag zur Kirche zum Gottesdienste nach Bendern durchpassieren zu lassen, da im Haag keine böse Krankheit herrsche. Da diese Bitte vergebens war, schrieb er an den Pfarrer von Eams, er möge sich doch der Haager annehmen in allem, was zur Seelsorge gehöre, wie im Krankenbesuch, Bestattung der Toten
	        

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