Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

III. Die Scelsorge bis zum Untergang des Klosters. 
45 der Graf von Sulz und etliche andere unnachbarliche Nachbarn sich in solche Sachen eingemischt, ihre Apostel., dabei gehabt, deren Abfall anzustiften geholfen." Diese Untertanen, meint er, sollten exemplarisch gestraft werden; doch möchte er den Rat von Zürich darum anfragen. ,Am andern wird nötig sein, den Herren von Zürich gleichfalls zu berichten, wie die Gemeinde in dem Haag, weil sie keine eigene Kirche haben, von altersher über den Rhein und außerhalb der Eidgenossenschaft nach Bendern in der Herrschaft Schellenberg un- ter dem Grafen von Sulz gelegen, zur Kirche und Begräbnis ge- hört, wohin sie auch früher den kleinen und großen Zehnten geben mußten, jedoch der große Zehent vor etlichen Jahren von unserem Herrn Vater sel. den Pfaffen abgekauft und dem Haus Forstegg zu- geeignet worden, der kleine Zehent aber noch jetziger Zeit hinüber den Pfaffen zu Bendern geliefert wird, dahero dann unter solchem Schein die Haager mehrenteils noch über denRhei.n laufen, da- selbst die abgöttischen Sakramente, Ehebestä'tigung u. Begräbnis gebrauchen, auch die Feiertage noch halten und also einen sonderbaren abgöttischen Kirchendienst haben, unan- gesehen sie sowohl als andere Herrschaftsleute unsere Untertanen und mehrenteils leibeigen und uns unterworfen sind. Aus welcher Un- gleichheit der Religion dann folgt, daß die übrigen Untertanen, in- sonderheit aber die Sarer, die bis daher noch jederzeit auf eine Veränderung gehofft und dem abgöttischen Papsttum mehr als der reinen evangelischen Lehre zugeneigt, sich in vie- ler Weise desto halsstarriger erzeigen und sich dünken lassen, sie seien diessalls eben so wohl frei und privilegiert als die Haager, da man sie in Glaube n s s a ch e n so wenig zwingen und von der Meß abhalten soll, als andere. Sie lau- fen deswegen allerseits außerhalb der Herrschaft nach Eams, hinüber nach Bendern, hinab in das Rheintal und wo sie wollen zu der Meß und papistischen Sakra- menten, wodurch der wahre Gottesdienst aufgehalten, verkleinert und die Prediger von solchen halsstarri- gen Bauern bei den übrigen Untertanen in spottliche Verachtung gebracht werden, und ihre Arbeit und Pre- digt, die nun über die 20 Jahre in dieser Herrschaft öffentlich exerziert und geübt worden, desto weniger
	        

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