Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

24 ll. Ueber die Pfarrkirche. 1593 Hons Marrer in 
Eschen 11 Pfd., 1604 Chiistof Schaffknecht in 
Mauren 15 Gulden, 1606 Georg Singer in 
Bendern 25 sl., 1653 Norbert 
Wohlrocnd 30 fl. Die Kapitalien waren auf Grund und Boden versichert. Bei mehrjährigem Zmsausfall konnte auf die Hypothek gegriffen werden auf gerichtlichem Wege. Das geschah z. 
B. i. I. 1609 durch den Landammann Hans Marrer. Für Unterhaltung des ewigen Lichtes erhielt die Kirche besondere Schmalz- zinse un 
ganzen 25/̂-. Pfund. Unter diesen Schmalzzinsen kommt im ältesten Urbar auch vor: „Jeweiliger Kürchen Pfleger zu Schau zünset laut altem Urbar wegen einer Heiligen Kuh von denen Kürchen Eesöllen zu Schon jährlich an Schmalz zum ewigen Liecht der Benderischen 
Kürche 3 Pfund. Item 
obligieret sich die Schoner Kürch laut altem Urbar Scmcti Magni Kerzen in Bendern zu erhalten, oder jährlich 
darfür 1 Psd. War zu geben." — Die „Heilige 
Kuh" ist zu ver- stehen als „des Heiligen (Laurentius) Kuh." Es hatte jemand dem hl. Lauren- tius, d. h. der Pfarrkirche in Schaan, eine Kuh vermacht, deren Erlös zwar dieser Kirche zukam, aber mit der Verpflichtung, einer jährlichen Abgabe 
von 3 Pfd. But- ter an die Kirche zu Bendern. Die Kuh wird also nicht als heilig erklärt, son- dern nur als Eigentum eines heiligen Kirchenpatrons. Das Pfund Wachzzins wurde i. I. 1335 mit 24 sl Kapital abgelöst und 
die 3 Pfd. Butter 
mit 13 fl. i. I. 1371. Die Kirche hatte sozusagen kein anderes Verniögen, als was die gestifteten Zahltage, die Opfer, die erwähnten Schmalzzinse für das ewige Licht und gewisse Gebühren und Vergabungen eintrugen. So lange das Kloster St. Luzi im Be- sitze der Kirche war, hatte es für alles zu sorgen, auch die notwendigen Repara- turen an den Eebäulichkeiten der Kirche, des Psarrhofes und der Ökonomie allein zu besireiten. An das Enadenbild wurde» öfters kleinere Stiftungen gemacht. So ver- machte 
um 1700 eine 
Juliana Bläsi ein Kapital 
von 40 fl, „dafz bei der Unser lieben Frauen Bildnis, welche bei allen öffentlichen Prozessionen herumgetrager. wird, allemal zwei Wachskerze» sollen angezündet und von zwei jungen Töchtern neben dem Muttergottesbild herum getragen werden, welche Kerzen ein jeglicher Kircheupfleger anzuschaffen und aus obigem Zins zu 
verrechnen schuldig ist." Eine Anna Malierin verehrte der Benderischen Gnadenmutter ein Kapital von 20 sl. Andere 
Gaben sind an anderer Stelle erwähnt. Nach der Säkularisierung des Klosters hatte die Kirche mit der Not zu kämp- fen. Die Kirchcnrcchnungen 
von 1310 und 1311 wiesen ein Defizit von c. 60 fl aus, 
die die Kirche dem Kirchenpfleger schuldete. Es bestanden auch Stiftungen für eine „Spende", deren 
Erträgnis sich auf 3 fl 43 Kr. belief und an die Armen ausgeteilt wurde. Die Kirchenrechnung 
von 1811 wies 211 fl Einnahmen 
und 224 fl Ausgaben, im 
Jahre 1812 aber 194 fl Einnahmen 
und 257 fl Ausgaben auf. Beim Anlasse der beabsichtigten Abkurung Ruggells erfahren wir, 
daß 1344 die Kirche einnahm: 
Kapitalzinse 201 fl, 
Opfergelt 151/2 fl, 
Earnerlös 51/^ fl. von 51/4 Viertel 
Korn 11 fl. Von Stcrbesällen und 
Vermächtnissen 60 Psd But°
	        

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