Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

20 II. Ueber die Pfarrkirche. Ehren der hl. Ursula und ihrer Gefährtinnen, sowie der hl. Bar- bara und Katharina, des Betenners Jodokus, des hl. Petrus, des bl. Erzengels Michael und aller Engel, den Altar in der Mitte der Kirche zu Ehren des hl. Kreuzes und aller Heiligen, und den Altar zur Linken zu Ehren der hl. Apostel Philippus und Jakobus, des hl. Johannes des Täufers, des hl. Bekenners Theodor und des hl. Petrus konsekriert habe. Das Fest der Kirchweihe wurde auf den ersten Sonntag nach Bartholomä angesetzt. Auf Bitten des Abtes Leonhart und des Konventes von Sl. Luzi und der Leute von Ben- dern erteilte der Weihbischof den Wohltätern der Kirche, wenn sie nach Empfang der hl. Sakramente an den Samstagen abends beim Zusammenläuten für die Armen Seelen kniend 5 Vaterunser und Ave Maria beten und den Vigilien und Messen des allgemeinen Bruder- toges beiwohnen, der Kirche Almosen spenden und am Jahrtage dort die HI. Messe hören, beim Angelusläuten den engl. Gruß beten, einen Ablasz von 40 Tagen. Die Kirche hatte also 4 Altäre, von denen der Kreuzaltar unter dem Chorbogen stand, ähnlich wie in den Domkirchen. Im Jahre 1483 gab der Bischof von Chur der Kirche weitere Ablässe. Im Schwabenkrieg, Febr. 1499 wurde Bendern schwer heimge- sucht. Weil hier ein Rheinübergang war, standen zu dessen Bewachung schwäbische Truppen in Bendern. Diese sollen den Schweizern zum Spott ein Kalb mit dem Namen Ammann Ruodi „getauft" und dann einen Streiszug über den Rhein gemacht haben. Darauf wurde der schweizerische Landsturm aufgeboten, der über den Rhein einbrach. Später lagerte in Bendern die Hauptmacht der Eidgenossen. Bendem ging in Flammen auf. Von Bendern aus schrieben die Häupter der Eidgenossen an die Leute im Walgau und an die Stadt Feldkirch und forderten sie zur Unterwerfung auf. Bei dem Brande muß auch die Kirche schwer gelitten haben, und der Wiederaufbau derselben mußte sich bei der großen Armut der Bevölkerung und der Kirche, welche eine Folge der greulichen Ver- wüstungen des Schwabenkrieges war, auf Jahre hinaus verzögern. Man wird provisorisch das für den Gottesdienst Notwendige einge- richtet haben. Noch i. I. 1513 schrieb der Bischof Paulus von Chuo an die Geistlichen des Bistums, die Pfarrkirche zu Bendern am Esch- nerberg, der Gottesmutter und den Heiligen Jodokus, Luzius und Ursula geweiht, sei in ihrer Gebäulichkeit baufällig und in ihren Pa-
	        

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