Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

XII. Gründung 
der Pfarrei Ruggell. 
169 Georg Heinlein (1624—1629) wegen der Feier der Kirchweihe und des Kirchenpatrons. Die Gemeinde wollte auch alle Wochen eineMesse in ihrer Kapelle haben. Mit dem neuen Abt Johannes Kopp, der zugleich Psarrer in Bendern war, wurde dann 1639 vereinbart, dasz, so lange er regiere, an den beiden Festtagen der Gottesdienst mit Messe und Predigt dort gehalten werde gegen 1 Gulden Honorar. Doch sollte daraus sür später keine Verpflichtung erwachsen. Auch werde wöchentlich oder wenigstens alle 14 Tage eine Messe in Rug- gell sein. Einige Ruggeller stifteten nun Iahrtage in ihre Kapelle und wollteil dieselben auf einen Sonntag, oder Feiertag verlegt haben; aber i. I. 1675 kam ein bischöfliches Dekret, das die Abhaltung der gestifteten Jahrtage an Sonn- und Feiertagen verbot, und befahl, sie an Werktagen zu halten. Im Jahre 1632 verkaufte der Kapellenvogt Norbert Heb an Joh. Hopp ein Gut, die „Schlattgasz" genannt um 63 fl, die der Käufer der St. Fridolinskapelle Zinsen muszte. Jm Jahre 1799 beklagten sich die Ruggeller beim Bischos über den Psarrer. Er halte die gestifteten Messen in ihrer Kapelle nicht an den bestimmten Tagen und komme oft wochenlang nie hinunter, und schimpfe, auf der Kanzel über sie. Sie verlangten die Anstellung eines Frühmessers. Die Bevölkerung habe sehr zugenommen; früher seien nur 24 Familien in Ruggell gewesen, jetzt aber 69. Gegen die Ruggeller und besonders gegen den Landammann An- dreas Büchel brachte der Psarrer gewichtige Gegenklagen vor, der Landammann habe einem sremden Priester, der in Ruggell bettelte und gar keine Schriften von kirchlicher Seite hatte, in der Kapelle Messe lesen lassen. Als deshalb der Psarrer die Kapellschlüssel ab- forderte, wurden sie ihm verweigert. Die auf einen bestimmten Tag verkündete Abhaltung der Kir- chenrechnung habe er unmöglich gemacht, indem er auf diesen Tag eine Verhandlung anberaumte. Der Kirchenpfleger habe das in der Pfarrkirche gefallene Opfer mit sich nach Hause genommen, weil der Landammann es ihm befoh- len habe. Dieser leugnete es aber. Im Jahre 1735 klagten sie wieder wegen den Messen. Aber der Pfarrer gab dem Bischof darüber Aufklärung, warum die Patres nicht gerne am Sonntag nach Ruggell gehen. Es sei dies deshalb,
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.