Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

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Xl. Notizen aus den Pfarrbüchern 
von 1735 an. Auch war das eine der beiden 
Brautleute sehr oft nicht aus dieser Pfarrei. Als eine Seltenheit darf erwähnt 
werden, dasz am 24. Juni 1743 der 80 jäh- rige Witwer Laurenz Wagner mit 
der 70 jährigen 
Witwe Elisabeth Müller von Tisis getraut wurde. Jn der Kapelle zu Ruggell wurde i. 
I. 1747 zum erstenmal getraut. Die Braut- leute waren Norbert und Anna Marier. Am 21. Jänner 1749 segnete der Abt Makarius selbst die Ehe des Christian Wohlwend und der A. Maria Müller ein. Jn der Kapelle auf Cchellenberg fand 
die erste Trauung 
am 23. Okt. 1313 statt. Die Brautleute waren Norbert Kieber und Margaretha Ohri. Vom 
Oktober 1822 an wurden die Ruggeller Kinder nicht mehr in 
Bendern, son- dern in Ruggell getauft und dort eingetragen ins Taufbuch. Die Beerdigun- gen geschahen in Bendern 
bis 1855, die Trauungen 
bis 1361. Dagegen in Schellenberg fanden die 
Taufen erst vom 
Mai 1863 ab statt, wurden aber noch bis 
Juni 1874 in Bendern eingetragen. Die Beer- digungen geschahen in 
Schellenberg erst seit 1873, die 
Trauungen seit 1374. XII. Gründung der Pfarrei Ruggell. Laut dem Churer Urbar von 1393 hatte das Domstift von Chur in Ruggell einen Hof gekauft von einem „Ios dem Bock". Dazu ge- hörten: „1 Juchart Acker ennent dem Graben, item ain juchart Acker under Hainzen Schroäbeners hus, stoßt an Kämlis veld, stoßt an die straß, die man nempt des Vogels Acker, item ain juchart ackers stoßt an Hainzen Sroäbeners hus und an sin bomgarten; das us got St. Luzien ain Viertel Waissen. Item ain halb juchart Acker in Kämlis bunt; item ain hus und ain Hofstatt, stoßt an St. Luzien gut. So ist das wiswachs, das in den Hof gehört ain mansmat in lazoro, stoßt an den gießen und an Kollers wise; item ain mansmat, lit un- der Kümlis bünt, got in wächsel mit dem Schwäbener." Weil das Domkapitel solche Besitzungen in Ruggell hatte, dürfte es auch eine kleine Kapelle dort erbaut haben. Am 20. Sept. 1617 konsekrierte der Bischof Johannes V. die neue Kapelle in Ruggell und einen Altar darin zu Ehren der heilig- sten Dreifaltigkeit und der Mutter Gottes und auf den Namen des HI. Bekenners Fridolin, und legte in den Altar die Reliquien vom hl. Luzius, vom hl. Kolumban und von der Thebaischen Legion. Auf den ersten Sonntag im September wurde das Kirchweihfest festge- setzt. Die Ruggeller hätten nun geme öfters Gottesdienst in ihrer ton- sekrierten Kapelle gehabt. Sie gerieten darob in Zwist mit dem Abt
	        

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