Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

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VI II. Lehen-Urkunden. 1 Viertel ^- 16 Mühle Kornmaß. 1 Viertel Schmalz 22 Pfd. 1 Pfd. Pfen- ning — 1 fl ZI/z Kreuzer, 12 
Pfenninge — 1 Schilling, 20 
Schillinge — 1 Pfd., 1 
Schilling 31/2 Kreuzer, 1 fl 60 Kreuzer, 1 Kreuzer 
— 3^2 Pfg- 10 Eier 
kosteten 71/2 Kreuzer, 1 Huhn 15 kr., 1 Viertel Waizen 1 fl, 3 Fuder Stroh je von 4 starken Pferden gezogen a 3 fl, 1 Pfd. 
Wachs 34 kr., 1 Mäszle Salz 4 Ir. Der Taglohn für einen Arbeiter betrug 6 Kreuzer. Bei großer Teuerung i. I. 1739 kostete 1 Viertel Türken 26-23 Bazen, d. i. 1 fl 44 — 1 sl 52 kr., 1 Viertel Korn einen dänischen Taler, eine Maß Wein 12 kr. Die Lehen blieben bei derselben Familie oder Verwandschaft, obwohl sie alle 15 Jahre (13) neu vergeben und verehrschatzt wurden. Der „Ehrschatz" war eine Lehenabgabe, die nach gewissen Jahren außer dem jährlichen Lehenzins an Geld zu entrichten war. Manchmal war dann auch der Dienerschaft des Lehenherrn ein „Präsent" zu machen an Geld, das nannte man „Diskretion" oder „Honoranz". Von dem Rankweiler Lehen wurde auch der sog. kleine Ehrschah alle 5 Jahre ent- richtet. Unter Rauhkorn verstand man Gerste und später auch Türken. Der Lehen- zins für Hanf wurde erst seit 1730 verlangt und war verhältnismäßig ziemlich hoch. Der Lehenzins für die Weinberge bestand in der Lieferung von Dünger, in der Bearbeitung und in der Hälfte des Erträges. Beim Wimmeln und Tranben- sühren leistete der Lchenherr die halbe Arbeit. Auch einige Leheninhabcr, die keinen Weinberg zu Lehen hatten, mußten Dünger in den Kapfroeinberg liefern. Die Lehenzinse blieben, so lange in Naturalien gezinset wurde, dieselben, nach- her aber wurden sie von Zeit zu Zeit erhöht, weil der Wert des Geldes immer mehr abnahm. Sie bestanden dann in Naturalien und Geld. Außergewöhnliche Abgaben waren z. B. „eine gemästete Gans auf Martini", die später in 1 fl 12 kr. vermünzt wurde, in Hühnern oder dafür 15 kr., gewisse Tage Fronarbeit oder 6 Kreuzer pro Tag. Aus Micheli kamen von Planken II Pfd. Sommer-Alp- schmalz, von einem Zinser aus Eschen 
22 Psd. Das Geld war rar, daher die Bodenzinse an Geld so gering und die Kapi- talien meistens sehr klein waren, und an den kleinen Zinsen von wenigen Kreuzern steuerten oft mehrere Parteien bei. Das Kloster hatte einen eigenen Ammann zur Aufsicht und Schlichtung all- fälliger Streitigkeiten. Jn dem Pfarr-llrbar, das i. I. 1790 der Statthalter P. Anton Fröhlich aus dem älteren von 1741 ausgezogen hat, kommen folgende Flurnamen vor: in der Luzgen Fischer Acker, im Büel, Krazercn Wald, Simmes Gut, Stieg, Prit- schen, auf der Güllen, auf der Stelzen, im Struben, Riet in der Jfern, in Pat- tell, im Neuseld, am Augenstein, im Jnderfeld, Wingart im Büntner, in der Froh- nenbündt, das Stüdergut, im Kolbenseld, in der Stauden, in der Wies, die Haber- rüti, die Reutene, am Schleifweg, in der langen Bündt, im Ler, in der Langen- au, in der roten Goß, auf Christ. (Diese aus dem Gebiete der Gemeinde Gamprin).
	        

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