130 VIII. Lehen-Urkunden. schlüssc haben, wieso der Pfarrer noch Lehen besitzen könne. Der Pfarrer gab dann die Erklärung: Das betreffende Gut werde nur mißbräuchlich Lehengut ge- nannt. Alle wirklichen
Lehengüter seien säkularisiert worden. Dieses Gut wie auch andere Güter habe der Pfarrer zu seiner
sreien Verfügung, könne
es selbst be- bauen oder verpachten.
Jetzt sei es an Ferd. Büchel verpachtet. Der Rentamts- verwalter Ereeber,
der sich sehr wohlwollend gegen Bendern erwies, skizzierte die Geschichte der Pfarrei und fügte dann bei: Die Einkünfte in Bendern wurden von leher geschieden verrechnet zwischen Kloster und Pfarrei.
Die Nassauische Regie- rung hat zum Unterhalt
der Geistlichen den Ohrischen Hof überlassen bestehend aus 30 Viertel Korn
und 2V4 fl Geld und etwas Flachs. Dagegen
behielt Oster- reich die
76 Viertel Korn aus dem Bruderhof
in Rankweil. So kam die Sache an Baiern
und ist so geblieben. Der Zehent und das Erträgnis einiger Güter mußte nach Chur abgeliefert
werden. Diese Eefälle bezieht jetzt das Rent- amt mit Ausnahme
des Ohrischen Hofes, der dem
Pfarrer überlassen wurde. Auch andere Güter wurden dem Pfarrer überlassen, die er verpachten
oder selbst be- wirtschaften kann.
Es sind keine eigentlichen Lehengüter." Auf das hin wurde der Verkauf
des Hauses bewilligt. 7. Das Madersche Höfle in Bendern. Inhaber von 1728 an waren: Johannes Kind, Stefan Kind, Joh. Kind, Joh. Georg Hasler. Der
Lehenzins bestand in
6 Viertel Korn. Statt dem Eiergeld laut altem Urbar zu
geben aus Martini dem Gotteshaus
eine „gemästete Gans."
Item soll er jährlich 6 Tage mit Handarbeit dienen oder 36 Kreuzer bezahlen. Ehrschatz alle 15 Jahre 10 fl. Von 1790 an
wurde statt der Gans 1 fl 12 Kr. entrichtet;
der Ehrschatz stieg i. I. 1805. auf 12 fl
30 kr, das Eiergeld auf 15 kr., das Korn
auf 4 Viertel und 2 Pfd. Flachs, die Handarbeit auf 12 Tage. 8. Vruckenmahd in Bendern. Inhaber: Joh. Kind, Mesner, Stefan
Kind, Meister Lorenz Wagner. Mes- ner Makarius Kind, Stoffel Olkuch von Gamprin, Witwe Maria Anna Ölkuch und Mesner Marlarius Kind. Dieses Gut hatte das Kloster um 100 fl gekauft und ein Lehen daraus ge- macht. Lehenzins war:
8 Viertel Korn,
8 Viertel Gerste, statt 25 Eier 18i/z Kreuzer. Ehrschatz alle 15 Jahre 15 fl. Die Trauben vom Weingarten wurden in Bendern getorkelt und die Hälfte des Mostes erhielt
das Kloster. Als Zins für den auf dem Bruckenmahd erbauten Stall mußte
11/z fl bezahlt werdend Von 1760 an war
der Ehrschatz nur mehr
12 fl, wozu 1790
noch 4 Pfd. Flachs kamen. Von 1736 an bebaute das Kloster den verwahrlosten
Weinberg selbst. 9. Das Walser Lehen in Schaan. Zu diesem gehörten
nur 4 Äcker. Inhaber waren:
Anton Walser, Lorenz Walser, Joh. Walser. Zins 4 Viertel Korn
und anstatt 2 Hühner 15 Kreuzer.
Am Ehrschatz waren alle 13
Jahre 41/2 fl zu zahlen.