Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

112 V, Geschichte des Benderer Patronatrechtes. Kirche und Okonomiegebäude und Pfarrhof für die ganze Zukunft auf dem Spiele." (Gabler). Es wird auch bemerkt, daß die Aus- sagen der Zeugen besonders des Pfarrers Schädler alles Vertrauen verdienen. Letzterer kenne die Verhältnisse aus langer Erfahrung. AIs Zeugen waren vernommen worden: Pfarrer Schädler, Leh- rer Joh. Georg Marrer, Richter Joh. Jak. Walch, Domherr Cari- giet, Regens des Seminars Dr. Willi, Michel Hasler von Ruggell, der anno 1853 die Reparatur an der Kirche gemacht hatte, Joh. Weiß von Ranlweil, der anno 1837 den Pfarrhof ausgebessert hatte, der Finanzrat Gabler in Feldkirch, der Kreisingenieur Kiek, der In- genieur Reisigl in Feldkirch, der Landvogt Menzinger, damals in Überlingen, und ein Amann aus Eöfis, der Reparaturen kollaudiert hatte. Sie alle, sowie auch die vielen vorliegenden Urkunden und Quittungen bestätigten, daß alle Unkosten für Kirche und Pfründ- gebäude das österreichische Ärar bestritten und diese Pflicht anerkannt hatte. Obwohl die Kirche so baufällig war, daß ein durchgreifender Umbau eine dringende Notwendigkeit war, kam die Sache doch erst i. I. 1871 zur Verhandlung. Der Pfarrer Schädler äußerte bei seiner Vernehmung: „Die Kirche kann aus sich nichts leisten; sie braucht alle Einnahmen jähr- lich auf. Alle Bezahlungen für Reparaturen der Kirche und Pfründ- gebäude hat das Rentamt von Feldkirch zu leisten; die Gemeinde hat keine Verpflichtung dazu. Die Kirche ist, wie die Experten be- zeugen, lebensgefährlich baufällig. Die Pfründgebäude t)abe ich selbst auf meine Kosten in Stand setzen lassen, erwarte aber eine Entschä- digung dafür. Ein Sachverständiger hat gesagt, daß die Unkosten für die Reparatur von Kirche und Turm auf 12,000 fl kommen wer- den. Die Baulast hatten früher das Kloster, jetzt das österreichische Ärar, das im Besitze der Klostergüter-Rechte und Pflichten ist. Der Pfarrer wies bei der Protokollierung eine gemalte Scheibe vor mit dem Wappen des Klosters St. Luzi und der Überschrift: „ltaec «unt insi^nis mon38teni 8ti. I^ucii, ex cujus sumptidus, Kgec 6c>mu8 ex- structs est anno 1539." Ebenso sagte er, bei einer Hauptreparatur der Pfarrkirche sei im Chorbogen die Jahrzahl gestanden: /^nno 8upra 8excente8imum nongZesimo tertio (1693). Sie beweise, daß das Kloster in diesem Jahre aus eigenen Mitteln die Restauration geleistet habe. Am Eingange zur Kirche sei das Wappen des Klo-
	        

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