Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

103 V. Geschichte des Benderer Patronatrechtes. waren die Dächer noch nicht ausgebessert und das Steueramt lehnte jede Baupslicht wieder ab. Die österreichische Regierung beschloß i. I. 1862 auch, die «Hüter der Psarrei Bendern zu verkaufen. Als Käufer hatte sich auch das Seminar gemeldet. Am 24. April 1363 schrieb der Landesverweser v. Hausen an das bischöfl. Ordinariat: Die fürstl. Regierung sei von der österr. Finanzoberbchörde angefragt worden, welchem der eingetrete- nen Kaufkonkurrenten aus öffentlichen und sonstigen Rücksichten der Vorzug einzuräumen sei. Pfr. Schädler, dessen Bruder Dr. Schädler und Franz Josef Kind hatten schon am 12. Dez. 1362 ihr Angebot zurückgezogen. Die Eschner Lehenbesitzer verlangten nur die Auflas- sung des Lehenverbandes. Es kommen also nur die Kaufanträge des Seminars und der Pfarrgemeinde Bendern in Betracht. Es liege der Regierung daran, die unsichere Patronatslast einer definitiven Ent- scheidung zuzuführen und nicht allein die Kirchenbaulast an den küns- tigen Erwerber dielser Güter übergegangen, das Präsentationsrecht auf eine den kanonischen Vorschriften entsprechende Art ausgeübt, auch das ganze Einkommen dieses Besitzes und der Pfründe für das Land und für den Psründnutznieszer ungeschmälert erhalten zu wissen. Am günstigsten sei in jeder Beziehung die Pfarrgemeinde Bendern daran, der an baldiger Austragung des Patronatstreites am meisten gelegen sei. Sie sei in der Lage (durch die Vorteile der Erwerbung der Le- hengüter) das höchste Kaufangebot zu machen. Ihr sei es auch mög- lich auf minder lästige Weise den notwendigen Umbau der baufälli- gen Kirche zu bewerkstelligen und die seit Jahren hinausgeschobene Ab- kurung der Kuratie Ruggell zustande zu bringen. Wegen Ablösung des Zehnten könne sie auch dem Ärar die günstigsten Kaufbedingungen stellen. Daher sei die Regierung und die Volksvertretung für die Gemeinde Bendern. Es sollte aber keine Konkurrenz stattfinden. Da- her die Bitte, das Seminar möchte zurücktreten. Aur das hin trat das Seminar zurück, was der Landesverweser in sehr verbindlicher Weise dem Bischof verdankte. Über die Verkaufsangelegenheit liegen dann folgende Akten vor. 1363 April 10. Die Finanz-Bez.-Direktion an das Rentamt. Es fei das f. Landgericht in Vaduz um Vornahme unparteiischer Schätzung gebeten und der Beamte Holzmann in Feldkirch der betreffenden Kommission beigegeben worden.
	        

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