Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1922) (22)

'Höhlenbewohner, pfahlbauer und Torfleute erweisen sich als eine ganz respektable Gesellschaft. Sie haben Köpfe in solcher Größe, daß wohl mancher Lebende sich glücklich preisen würde, einen ähnlichen zu besitzen. Im ganzen müssen wir wirklich'anerkennen, es fehlt jeder fossile Typus einer niederen menschlichen Entwicklung. Ich muß sagen:' irgendein fossiler Kffenschädel oder Ksfenmenschenschüdel, der wirklich einem menschlichen Besitzer angehört haben Könnte, ist noch nie gefunden worden. Wir Können nicht lehren, wir Können es nicht als eine Errungenschaft der Wissenschaft bezeichnen, daß der Mensch von Kfsen oder irgend einem anderen Tiere abstamme." So virchow. Das Gleiche muß gesagt werden von den wilden Völkern, die die KfsentheoretiKer zuhilse riefen. Solche Völker gab es nie und nirgends. So tief ihr Kulturzustand ist oder war, immer zeigten sie sich als Menschen, die überlegen und denken Konnten, die sich ihre Wohnungen nach Bedürfnis einrichteten, Werkzeuge sich machten aus dem ihnen zur Verfügung stehenden Material, die Knlagen für Kunst und Sitte hatten, Hilfsmittel gegen Krankheiten anwendeten, an ein höheres Wesen und an ein Fortleben nach dem Tode glaubten, daher ihre Toten pietätvoll bestatteten. Kuch der sogenannte „Ur- mensch" erweist sich als Erfinder, Techniker und Künstler. „Wenn es sichere Ergebnisse der Urgeschichtsforschung gibt, so gehört dazu jeden- falls an erster Stelle die Erkenntnis, daß-der Mensch immer und überall, wo er uns entgegentritt, als Kulturbesitzendes Wesen er- scheint." (Dr. Koppers.) „Der primitive Mensch ist als hochstehendes Wesen zu schätzen, das in mancher Hinsicht an Kraft und Individualität den Epigonen der Kultur überlegen war" (Dr. Klaatsch aus einer Versammlung der Naturforscher). Wir sehen also, daß die Naturwissenschaft, so wie sie eine Zeit lang betrieben wurde, eine sehr unzuverlässige (Quelle für die Ge- schichtsforschung ist. Die Geschichtsforschung will sichere Beweise haben und Tatsachen, nicht tendenziöse Gebilde der Phantasie. Erfreulich ist die Wahrnehmung, daß die naturwissenschaftliche Forschung und die Naturphilosophie in neuerer Zeit in bessere Lahnen geleitet wurden. Der Darwinismus ist abgetan und die neueren For- scher haben sich von ihm abgewandt. Es war Kein Lehrsatz des Dar- winismus, der nicht auch von Anhängern dieser Theorie bekämpft worden wäre. Der Darwinismus war das Krankhafte Ringen der vor Gott fliehenden Vernunft, um mit Hilfe der modernen Natur-
	        

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