Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1922) (22)

27 und im Sommer zu heiß geworden war, teils in den Norden, teils zum^Aequator zurückgegangen, teils auch von den Menschen ausge- rottet worden, tluerochs, Wisent, Elch und wahrscheinlich auch Löwen Kamen in Frankreich und in Deutschland noch zur Zeit Karls des Großen vor. Um Christi Geburt war Griechenland noch reich an Löwen und, in Marokko lebten damals Flutzpferde, Krokodile und Elefanten. Die Veränderungen oer Erdoberfläche auf unvordenkliche Zeiten zurück zu datieren, ist weder geschichtlich noch naturwissenschaftlich zu rechtfertigen. Nachweisbar ist die Sahara z. V. erst seit verhältnis- mäßig Kurzer Zeit aus einem Meeresboden eine Sandwüste geworden, plato erzählt von dem ins Meer versunkenen Erdteil Atlantis (daher Atlant. Ozean), der zwischen Afrika und Amerika eine Art Brücke bildete. Es ist ja auch Keine Seltenheit.daß Inseln ins Meer versinken. Im nördlichen Eismeer waren den Seefahrern Klippen bekannt, die in Z00 Jahren um 110 Fuß in die Höhe stiegen und jetzt Inseln sind. Die NoroKüste Afrikas hebt sich fortwährend, ebenso die Küste Englands, während die französische sich senkt. Holland mußte vor 500 Jahren eine ganze Provinz dem Meere abtreten. Aus den Inseln Gstsrieslands sind seit 600 Jahren 50 Pfarreien im Meere verschwunden. Im Jahre 1882 hob sich die Küste von Chile um einen Meter. Das Alter archäologischer Fundstücke wird gewöhnlich aus den Erdschichten resp, aus der Zeit der Entstehung derselben berechnet. Das wäre ja an sich sehr richtig, wenn die Entstehung dieser Erd- schichten regelmäßig in ganz bestimmten Zeiträumen sich vollzogen hätte. Allein das ist nicht der Fall. Die Ablagerungen traten oft in fshr Kurzer Zeit ein, so daß von der Tiefe der Erdschichte aus ihr Alter nicht geschlossen werden Kann. Die Tropssteinbildung z. B. ist ganz von der Dicke der Lehm- und Kalkschicht, von der Menge und 'Temperatur des Wassers,' von der Schnelligkeit des Ninnens und verdunsten? abhängig. Man hat Fundstücke, die aus dem 12. oder 1Z. Jahrhundert stammen, und die mit einer 45 Zentimeter dicken Tropfsteinschicht bedeckt waren. Um das Jahr 1810 scheiterte ein Schiff an der Küste von Brasilien. Als man nach einigen Monaten die Vollars herauf- zufischen suchte, die aus dem Boden des Meeres zurückgeblieben waren, fand man sie in solide Massen von Huarzsandstein cingebacken. 4
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.