Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1922) (22)

des Materialismus scheitern an dem Einsprüche, den die ganze or- ganische Welt gegen ihn , erhebt. Ebensowenig Kann die Naturwissenschaft allem die Frage beant- worten, seit wann der Mensch nun schon die Erde bewohnt. Denn sie Kann nur aus dem vorkommen von. Knochen, Waffen, Werkzeugen, Ueberresten aller Krt in gewissen Erdschichten schließen, daß zur Zeit der Bildung jener Erdschichten Menschen gelebt haben. Aber Keinem dieser Fundstücke ist das Datum aufgeprägt, und, solche Funde haben den Geschichtsforschern schon oft arge Streiche gespielt. Dennoch müssen diese Funde immer noch dazu dienen, den biblischen Zeitraum von zirka 6000 Jahren als lächerlich Kurz hinzustellen und zu beweisen, daß wenigstens 200,000 oder Z00.000 Jahre angenommen werden müssen, vor zehn Iahren Kam ich aus meiner Nordlanoreise auch nach Glasgow in Schottland, als ebendort die Landesausstellung war. Da fanden sich in einem Kbteil auch einige Gräberfunde, menschliche Skelette, wie man sie überall unter der Erde finden Kann. 5lber darüber standen die Zahlen 50.000 Jahre, 100,000 Jahre, 200.000 Iahre, Z00.000 Iahre. Das ist die exakte historische Forschung! viel- leicht war das letztgenannte Skelett Kaum 200—300 Iahre alt. Diese ungeheuren Zahlen glaubt man aber nötig zu haben, um die Abstammung des Menschen vom Kffen begreiflich zu machen. Der erwähnte häckel schrieb in seiner Knthropogonie: „Es ist zweifellos festgestellt, daß das Menschengeschlecht direkt vom 5lsfen der alten Welt abstammt. Um nun aus dem Zustande tierischer Körperform und tierischer Nohheit zu dem Menschenwesen sich zu entwickeln, be- dürfte es Millionen von Jahren, ja Milliarden von Jahrtausenden reichen Kaum hin." — Klso Milliarden von Jahrtausenden! Wenn einem von diesem Schwindel nicht schwindelt! — Die ältesten Funde von Menschenknochen stammen aus der Eis- zeit und stimmen völlig mit dem Lau des jetzt lebenden Menschen überein. Es Kann also gesagt werden, daß der Mensch schon zur Eiszeit die Erde bewohnte. Ernste Forscher haben das Zusammen- leben des Menschen mit den ausgestorbenen großen Säugetieren jener Epoche überzeugend dargetan (mit Mammuth, Nashorn, Höhlenlöwen, Höhlenbären, Rentier, Niesenhirsch). Die Fundstellen gehen in jene sogenannte Eiszeit zurück, als die Eisberge von Skandinavien her über die deutsche Tiefebene Granitblöcke trugen und der Nheintalgletscher über den Bodensee hinabreichte.
	        

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