Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1921) (21)

52 günstigen Kursstand der Krone (sie stand auf 60 Centimes) zurück? zu zahlen, nachzukommen. Die finanzielle Lage unseres Kleinen Ländchens wurde durch diese Schuld und den .enormen Tiefstand der Krone geradezu Kritisch. Im Beginne des Jahres 1920 half der Landesfürst aus dieser Not, indem er dem Lande ein un- verzinsliche s Darlehen von 550.000 Franken gewährte. Damit Konnte die noch schwebende Schuld-des Landes an die Kredit- anstalt in Zürich mit 457.000 Franken abbezahlt werden. Der Nestbetrag diente zur Befriedigung der zunächst dringlichen Erfor- dernisse. Das hochherzige Frankendarlehen des Fürsten wurde dem Lande in Kritischer Stunde zu einer wahren Wohltat. Kußer der Landeskasse muß die landschaftliche 
Spar- kasse unser besonderes Interesse in Anspruch nehmen. Die ganz, abnormen Zeitverhältnisse, welche der Weltkrieg mit sich brachte, führten auch zu einer abnormen Entwicklung der Sparkasse. Das Gesamtvermögen der Sparkasse betrug Ende l9l4 rund acht Mil- lionen Kronen. Ende 1918 war dasselbe unnatürlich rasch aus an- nähernd zwanzig Millionen angewachsen. Die während oes un- seligen Krieges stetig steigenden Mehrerlöse aus Verkäufen von Vieh und allerhand landwirtschaftlichen Erzeugnissen bewirkten dieses üppige Wachstum der SparKassaeinlagen. Andererseits bot sich dem Bauerntum die günstige Gelegenheit, auf leichte Weise die alten Grundschulden und Hypothekenbriefe abzuzahlen. Die Geld- nachfrage verminderte sich naturgemäß und die Sparkasse war ge- zwungen, einen relativ sehr großen Teil ihres Vermögens in öster- reichischen Wertpapieren anzulegen. Angesichts der ungünstigen Va- lutaverhältnisse in dieser Zeit Kann wohl gegen diese Anlagen Kein triftiger Grund erhoben .werden, hingegen muß es als Kurzsichtig bezeichnet werden, daß auch in der Vorkriegszeit bei normalen Ver-. Hältnissen bei EfseKtenKäufen einseitig nur österreichische Wertpapiere für die Sparkasse angeschafft wurden und zwar geschah dies trotz wiederholter Einwände. Wie aus den vom ^Präsidenten erstatteten mehrfachen Berichten und auch aus Landtagsverhandlungen der Vor- kriegszeit erwiesen werden Kann' wurde schon damals wiederholt angeregt, auch anderweitige Effekten z. B. deutsche ,oder schwei- zerische, anzuschaffen und nicht Alles an einen Nagel zu hängen. Leider wurden diese Mahnungen zu wenig gewürdigt und drangen nicht durch. — von dem Ende 1918 (aus zwanzig Millionen be-
	        

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