Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1921) (21)

4', das auch bei der Schilderung der früheren Landtagsperioden von 1852 bis l9ll versucht habe, ein zusammenfassendes Bild über die finanzielle Entwicklung entworfen werden. Es wurden dabei die genehmigten Rechnungen der Landeskasse, der Sparkasse und der öffentlichen Fonde zur Grundlage genommen. Da der Landtag leider in den letzten beiden Iahren die Prüfung dieser genannten öffent- lichen Rechnungen unterlassen hat, so mußten in Her Schilderung manche Einschränkungen gemacht werden. Der Landeshaushalt hielt sich bis Ende 1915 noch immer in ziemlich normalen Grenzen. Von 1916 an nahmen aber die Anforderungen eine stetig steigende Richtung an, ohne daß ein Gleichgewicht durch gesteigerte Einnahmen hergestellt werden Konnte. Ueber die Einn ahmen mögen folgende Posten in runden Ziffern namhaft gemacht werden. Die Zolleinkünfte, welche die haupteinnahmen des Landes waren, hielten sich bis zum Iahre 1916 noch aus der früheren Höhe von 240.000 bis 250.000 Kronen, sanken dann aber im Iahre 1917 auf annähernd 100.000 Kronen und giengen in den darauf folgenden beiden letzten Vertragsjahren noch weiter zurück. Die Grundsteuer betrug bis Ende 1918 nur den verhältnismäßig Kleinen Betrag von 10.000 Kronen wurde aber von da an zunächst auf das doppelte erhöht. Die Klassensteuer und Salzsteuer hielten sich! in der Höhe von 8000 bis 9000 Kronen. Die Gewerbesteuer gieng durch den teilweisen Stillstand v̂on Ge- werben während der Kriegsjahre zurück und sank bis auf 14.000 , Kronen. Die Taxen- und Stempelerlöse schwankten zwischen 20.000 bis 28.000 Kronen. — Erheblich verbesserten sich die Posteinkünste durch Erhöhung des im Iahre 1917 neu vereinbarten postpauschales aus 15.000 Kronen und die Rettoerlöse von Postwertzeichen, die z. V. im Iahre 1917 gegen 30.000 Kronen ausmachen, welchen Erfolg die später im Iahre 1919/20 gemachte große Markenausgabe > dem Lande brachte, ist zur Zeit noch nicht bekannt geworden. Allem Anscheine nach dürfte jedoch wegen verschiedener organisatorischer Män- gel des Markenvertriebes das erhoffte Ergebnis nur zum Kleinen Teil erreicht werden. — Als außerordentliche Einnahmen sind die Münz- prägungsgewinne zu nennen, welche im Iahre 1912 54.000 Kronen, im Iahre 1915 nahezu 100.000 Kronen betrugen. Endlich sei nicht vergessen die im Iahre 1918 eingeführte Kriegsgewinnsteuer, die dem Lande gegen 200.000 Kronen hereinbrachte.
	        

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