Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1921) (21)

Freude im Lande war allgemein und zwar umsomehr, als durch diese Ernennung das fürstliche Haus uns näher getreten war. Km 17. Dezember war Landtagssitzung, bei welcher Dr. Klbert Schaedler- den Vorsitz wieder übernahm. Prinz Karl begrüßte den Landtag mit einer geistvollen Ansprache, welche in einen warmen Appell, oen Inneren Frieden zu wahren, ausklang. Die Kbg. Jos. -Marxer und Dr. Leck wurden als Regierungsräte gewählt. Der zu wählende Verfassungausschutz wurde mit folgenden Abgeordneten bestellt: Präsident, Josef Marxer, Walser, Dr. Deck 
und Risch. Am 25. Dezember, dem heiligen Weihnachtsfeste, gab der Lan- desfürst ein Handschreiben heraus, in welchem er den Willen aus- spricht, ein land schäftliches Spital mit einem Lelegraum von zwanzig Betten nebst aller Einrichtung auf seine Kosten zu er- richten unter der Voraussetzung, datz der Landtag einen geeigneten Bauplatz zur Verfügung stelle und die Kosten des Betriebes vom Lande übernommen werden. Weiters widmete der Fürst einen Betrag von 50.000 Kronen, dessen Zinsen dem Lande dauernd zur teilweisen Bestreitung der Betriebsauslagen zufließen sollen. Zugleich bestimmte der Fürst, daß in diesem Zpitale, welches den Nam>en „Fürst Jo- hannes II. Jubiläumsspital" zu führen hätte, jeweils'sünf mittellose zcanoesangehörige auf Rechnung der fürstlichen RentKasse unentgeltliche Pflege und Behandlung finden Können. Der Landtag begrüßte die hochherzige Wohlsahrtstat des Fürsten mit einer DanKes- Kundgebung, erklärte sich zur Uebernahme weiterer'Betriebsauslagen bereit und stellte einen erhöht gelegenen Bauplatz oberhalb Schaan zur Verfügung, von den der Kommission beigezogenen Fachmännern und dem Präsidenten war in erster Linie ein sonniger und durch den nahen Wald windgeschützter Platz oberhalb Vaduz empfohlen worden. Der Landtag stimmte jedoch mit überwältigender Mehrheit für Schaan. Leider mußten infolge der durch die Zeitverhältnisse geschaffenen Bauschwierigkeiten die bereits schon begonnenen Bau- arbeiten vorläufig eingestellt werden. Mit Rücksicht auf die Finanzlage des Landes beschloß der Landtag in der Sitzung vom 7. Jänner 1919 drei Gesetze, welche die Landeseinnahmen verbessern sollten. Das erste betrifft die Er- höh un g der Taxen, Stempel und Gebühren,/^) die fast durchwegs den doppelten Betrag erreichten. Das zweite Gesetz betrifft L, G. L, 
Nr. 2 1919, Ges. 
v. 2-5. Jänner Z9I9.
	        

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